Der Verwaltungsrat der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren hat die renommierte Beratungsfirma Kienbaum damit beauftragt, ein Gutachten zur Sanierung des Krankenhausverbundes zu erstellen. Das teilte der Verwaltungsratsvorsitzende, Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse, mit. Das Unternehmen mit Sitz in Gummersbach setzte sich damit gegen drei Mitbewerber durch. Der Auftrag hat einen Umfang von 190000 Euro.
Nicht für eine Spitzenkraft erwärmen können
Des Weiteren hatte das Gremium einen Sanierer gesucht, der den Kliniken-Vorstandsvorsitzenden Ludwig Lederle und dessen Stellvertreter, Vorstand Dr. Joachim Klasen, fachlich berät (wir berichteten). Hierbei konnte sich der Verwaltungsrat nicht für eine der Spitzenkräfte, die sich bei der Sitzung am Montag vorstellten, erwärmen. Entweder passte die Eignung nicht - oder die Gehaltsvorstellung. Nun soll weiter nach einem Sanierer gesucht werden, der - zeitlich unbefristet - als "Organisationsvorstand" das Vorstandsgremium erweitern soll.
Bei Engagement in Singen schon einiges erreicht
Kienbaum konnte als eine überzeugende Referenz das Engagement des Unternehmens in Singen (am Bodensee) vorweisen, so Bosse. Dort gebe es ebenfalls einen defizitären Klinikverbund, bei dem Kienbaum schon einiges erreicht habe. Die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit ihren Standorten Kaufbeuren, Marktoberdorf, Füssen, Buchloe und Obergünzburg schließen heuer voraussichtlich mit einem Defizit von sechs Millionen Euro ab, für das nächste Jahr wird mit einem Minus von 6,2 Millionen Euro gerechnet.