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KGM mit neuer Perspektive

Kaufbeuren

KGM mit neuer Perspektive

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    KGM mit neuer Perspektive
    KGM mit neuer Perspektive Foto: mathias wild

    Das Unternehmen Kaufbeurer Geräte- und Maschinenbau (KGM) steht offenbar vor einem Eigentümerwechsel. Nach Informationen unserer Zeitung ist die Belegschaft in einer Betriebsversammlung über einen möglicherweise anstehenden Verkauf informiert worden. Auch für Carlos Gil von der IG Metall "zeichnet sich ein KGM-Verkauf ab". Insolvenzverwalter Michael Pluta wollte dies nicht bestätigen.

    Der Betrieb in der Füssener Straße war Anfang des Jahres 2007 in die Pleite gerutscht. Bereits vor Beginn der Wirtschaftskrise wurde KGM von den Mitarbeitern der Insolvenzverwaltung Pluta saniert. Seitdem suchen Michael Pluta und sein Bevollmächtiger Dr. Bodo Viets einen Käufer, der dem Unternehmen mit seinen jetzt noch 145 Mitarbeitern eine langfristige Perspektive bietet. Pluta äußerte sich auf Nachfrage der AZ nicht zu Verhandlungen und möglichen Investoren. Diese Informationen würden grundsätzlich vertraulich behandelt. "Wir haben weiter die Hoffnung, das Unternehmen noch in diesem Jahr verkaufen zu können", so Pluta. Nach AZ-Informationen hat unter anderem ein Kaufbeurer Geschäftsmann Interesse signalisiert. Dieser möchte sich gegenüber unserer Zeitung ebenfalls weder zu den Verhandlungen noch zu den Plänen für den Standort äußern.

    Bei den Verkaufsgesprächen geht es jetzt offenbar noch um Details. Dabei sitzen jedoch nicht nur die Mitarbeiter von Insolvenzverwalter Pluta und die Käuferseite am Tisch, sondern auch die drei KGM-Gründer und Immobilieneigentümer. Offen ist beispielsweise die Mietfrage. "Wir sind gar nicht so weit auseinander", meint Eigentümer Günter Bernhardt. Nicht so sehr die Höhe des Pachtzins stehe im Vordergrund, sondern vor allem die Vertragslaufzeit. "Wir sind daran interessiert, dass es am Standort weitergeht", so Bernhardt, "deshalb liegt uns ein langfristiges Engagement am Herzen." Zudem seien auch die drei Grundeigentümer von der Insolvenz, die sie nicht selbst verschuldet hatten, stark betroffen. Jeweils deutlich mehr als 300000 Euro habe das Verfahren verschlungen - beispielsweise für Kredittilgungen, Sicherheiten und einen stillen Teilhaber.

    Ein Verkauf deutet sich auch für Carlos Gil von der IG Metall in Kempten an. Die Gewerkschaft ist derzeit jedoch nicht Verhandlungspartner. Für einen kleinen Teil der Mitarbeiter gelten noch die Regelungen eines Krisentarifvertrages, für den anderen Teil einzelvertragliche Regelungen. "Wenn die Belegschaft ihre Arbeitsbedingungen wieder verfestigen will, sind wir gerne zu Gesprächen bereit", so Gil. Auch jetzt in der Krise zeige sich, dass Unternehmen mit Tarifregelungen am Standort Deutschland erfolgreich produzieren können.

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