Der Vorstand des Kemptener Künstlerhaus-Vereins stellt sich neu auf. Nicole Schönmetzer, die bisher Beisitzerin war, wurde bei der Jahresversammlung zur neuen Vorsitzenden gewählt. Vertreten wird die 40-jährige Krugzellerin vom ehemaligen Vorsitzenden, Tommy Leibfried, der somit dem Vorstand erhalten bleibt. Schatzmeisterin bleibt Michaela Rauh, Schriftführer ist jetzt Leopold Wanninger, der zuvor Beisitzer war und den Posten von Marc Först, der auf Weltreise ist, übernimmt. Aufbruch in neue Gewässer war auch die Losung der Versammlung, in der von erfolgreicher Aufbauarbeit, stabilen Finanzen und machbaren Zukunftsplänen berichtet wurde. „Wir wollen den Weg weitergehen, den wir vor fünf Jahren beschritten haben. Wir wollen in der Stadt ein offenes Haus für Künstler und Kunstfreunde sein mit erschwinglichen Preisen und einem ambitionierten Programm“, sagte Schönmetzer nach ihrer einstimmigen Wahl zur neuen Vorsitzenden des Vereins. Schon der ehemalige Vorsitzende, Tommy Leibfried, machte einen Haken an die Ziele, die sich der Vorstand im Vorjahr gesetzt hatte. Der Veranstaltungsbereich, der das größte Betätigungsfeld des Vereins ausmacht, wachse stabil. Vor allem durch die Unterstützung des seit einem guten Jahr tätigen Vereins-Bookers Michael Schönmetzer seien die Qualität an Veranstaltungen, die Besucherzahlen und die Einnahmen gestiegen. Die Strategie, dass Leuchtturm-Events wie die ausverkauften Konzerte von Jamaram, Sarah Lesch, dicht & ergreifend, Orange und der Well Brüder Nachwuchskünstler-Konzerte stützen, sei voll aufgegangen. So sehr, dass nun auch zu Konzerten regionaler Künstler mehr Besucher kämen. Laut Tommy Leibfried seien Kooperationen wie mit dem Klecks e.V. für die Jazz-Reihe Klecks.Live, die im 1. Obergeschoss stattfindet, voll etabliert. Die Partnerschaft mit dem allgäuEnsemble / den WendeJacken ermöglichte im Frühjahr sogar das kleine Improtheater-Festival „Knallgäu“ – schon im ersten Jahr mit positiven Zahlen. Die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring (Wahlparti) soll intensiviert werden – Kultur- und Bildungskino ist im 1. Obergeschoss geplant, für das noch Technikinvestitionen nötig seien. Angebote für Familien wie die Kinderbetreuung mit den Spielwelten immer montags und Yogastunden für Kinder und Erwachsene sollen beibehalten werden. Zwei Open-Air-Konzerte, eines im Biergarten und eines in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Kempten im Stadtpark, waren „ein voller Erfolg“. Open-Air-Konzerte seien daher 2019 auch wieder in Planung. Elisabeth Holm, die erste Angestellte des Vereins, stellte sich bei der Versammlung vor. Elisabeth ist 18 Jahre alt und macht ein Jahr Bundesfreiwilligendienst mit kultureller Ausrichtung im Künstlerhaus. Sie ist vor allem in die Veranstaltungsabwicklung bei Konzerten, in Ausstellungsthemen und in das Familienprogramm des Vereins involviert. Die Abiturientin aus Ulm bleibt noch bis Ende August 2019. Als nun alleiniger Gastronom des Künstlerhauses berichtete Tommy Leibfried von der Trennung von seinem langjährigen Geschäftspartner Marc Först im Januar 2018. „Das war ein ziemlicher Einschnitt.“ Mit Barchef Philipp Zimmer sei der Neustart geglückt. Die Küche würde gut angenommen und der Super-Sommer habe eine „sehr starke Saison“ ermöglicht. „Am Schönsten finde ich aber, dass wir nach wie vor eine total gemischte Altersstruktur an Besuchern im Künstlerhaus haben“, sagte Leibfried, was von einer starken Verankerung in der Gesellschaft zeuge. Sicherheit in der Planung verschafft dem Vorstand des 450-Mitglieder-Vereins die Verlängerung des Mietvertrages mit dem kommunalen Wohnungsbauunternehmen „die Sozialbau“ um weitere fünf Jahre. Der Vorstand wurde schließlich auf Antrag von Vereinsmitglied Sebastian Kern einstimmig entlastet.
Mitgliederversammlung