Kempten (li). Vor zehn Tagen kam er mit einem Hilfskonvoi aus Bosnien zurück, nun fliegt Wolfgang Strahl von den Kemptener Johannitern von Frankfurt aus nach Sri Lanka. Gemeinsam mit Marcus Aust aus Brandenburg wählt er im Katastrophengebiet Hilfsprojekte aus, die dann von der Johanniter Unfall Hilfe (JUH) in nächster Zeit aufgebaut und betreut werden. 14 Tage werden sich die beiden in Sri Lanka aufhalten. Im Küstengebiet von Sri Lanka werden sie die Voraussetzungen für ein mittel- bis langfristiges Hilfsprojekt der Johanniter sondieren. Außerdem sucht Strahl ein geeignetes Projekt für das Allgäuer Aktionsbündnis. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der britischen Schwesterorganisation St. John Ambulance, den Mitgliedsorganisationen aus dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft und den örtlichen Behörden.
Der Kemptener freut sich auf seinen Einsatz in Sri Lanka: Wir können dabei gezielt Projekte aussuchen. Strahl gehört dem Führungsteam des Auslandseinsatzzentrums Süd der JUH an. Seit elf Jahren arbeitet er für die Johanniter in Kempten, hauptamtlich ist er Abteilungsleiter der Fachdienste. Der 40-Jährige hat in der Auslandshilfe bereits enorme Erfahrung, war vielfach auf dem Balkan und in Osteuropa unterwegs. So koordinierte er 1999 in Mazedonien die Hilfe für Flüchtlinge aus dem Kosovo. Seit vier Jahren ist Strahl Einsatzleiter der Antenne-Bayern-Weihnachtstrucker und kam erst vor zehn Tagen mit dem Hilfskonvoi aus Bosnien und Mazedonien zurück. Der Kemptener weiß, dass der Einsatz nicht einfach wird. Da ist der Klimawechsel zwischen Allgäuer Winter und Sommer auf Sri Lanka. Und auch die Seuchengefahr sei noch nicht gebannt. Strahl: Aber schließlich fahre ich ja nicht in Urlaub, sondern ich will die Hilfe im Katastrophengebiet voranbringen.