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Kempten: Streik von Verdi heute - 2500 Teilnehmer protestieren in der Innenstadt

Verdi im Tarifstreit

2500 Menschen nehmen am Warnstreik in Kempten teil

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    Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag, 20. März, zum eintägigen Warnstreik auf. In Kempten zogen nach Polizeiangaben 2500 Menschen in einer Demo durch die Stadt.
    Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag, 20. März, zum eintägigen Warnstreik auf. In Kempten zogen nach Polizeiangaben 2500 Menschen in einer Demo durch die Stadt. Foto: Ralf Lienert

    Update, Montag, 20. März: 14 Uhr: 2500 Menschen ziehen nach Polizeiangaben aktuell durch die Kemptener Innenstadt

    Die Teilnehmenden aus dem Allgäu, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen kommen aus dem Öffentlichem Dienst, der Papierverarbeitung und der Autobahn GmbH. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Warnstreik aufgerufen. Der Protestzug führte nur zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen.

    +++ Hier lesen Sie unsere Ursprungsmeldung von Montagmorgen +++

    800 bis 1000 Menschen aus dem Öffentlichem Dienst, der Papierverarbeitung und der Autobahn GmbH erwartet die Gewerkschaft Verdi zu ihrem Warnstreik am Montag, 20. März, 10 Uhr, in Kempten. Der geplante Protestzug könnte für Verkehrsbehinderungen sorgen. Verdi rechnet mit Teilnehmenden aus dem Allgäu, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen. Es ist laut Werner Röll, Verdi-Chef im Allgäu, der größte Streik, den Verdi in Kempten organisiert hat. Der ganztägige Streik betrifft auch Kliniken und kommunalen Kitas. (Lesen Sie hier: Vier-Tage-Woche in Kempten: Volles Gehalt, aber weniger Arbeitszeit)

    Unsere Redaktion hat Menschen, die an dem Streik teilnehmen wollen, gefragt, was sie auf die Straße treibt.

    Vor allem Menschen unterer Gehaltsstufen haben Probleme, sagt Thomas Roth

    Es gehe um einen Inflationsausgleich, also höhere Löhne, erklärt Thomas Roth, der beim Abwasserverband Obere Iller arbeitet. Vor allem Menschen unterer Gehaltsstufen hätten Probleme. Niedrige Löhne erschwerten es auch, neue Beschäftigte zu finden.

    Thomas Roth
    Thomas Roth Foto: Privat (Archiv)

    Inge Peters (bis Februar bei der Lebenshilfe Kempten) streikt als Neurentnerin für ihre Kolleginnen. Beim Wechsel in die Rente merke jeder, wie wichtig vorher ein ausreichender Lohn gewesen wäre, sagt sie. Für Menschen, die nicht Vollzeit arbeiten, wirke sich das fatal aus. Sie streike für höhere Löhne und neue Beschäftigte; der Personalmangel werde auf dem Rücken Mitarbeitender ausgetragen.

    Inge Peters
    Inge Peters Foto: Denlöffel

    Auch Mandy Partowi-Brudjerdi, Auszubildende beim Klinikverbund Allgäu, hat den Eindruck, dass Beschäftigte über dem Limit arbeiteten, weil Personal fehle. Ihre Sorge ist, dass darunter die Ausbildung leidet. So mancher sei unzufrieden, zumal die Inflation steige, das Gehalt aber gleich bleibe. (Lesen Sie auch: Preiswahnsinn an Zapfsäulen: Warum sind Benzin und Diesel im Allgäu teurer als anderswo?)

    Mandy Partowi-Brudjerdi
    Mandy Partowi-Brudjerdi Foto: Privat (Archiv)

    „Der Kampf um eine gerechte Lohnerhöhung als Ausgleich der Inflation“ treibt Andreas Gindhard vom Stadtbauhof Sonthofen an. Der Öffentliche Dienst müsse attraktiver werden. Weil das Lohngefüge nicht passe, gebe es Probleme, neue Mitarbeiter zu finden.

    Andreas Gindhard
    Andreas Gindhard Foto: Privat (Archiv)

    Man müsse draußen auf die Probleme aufmerksam machen, ergänzt Felix Dymanski, der im Landratsamt Lindau arbeitet. Seiner Meinung nach müssten Beschäftigte an vielen Stellen deutlich selbstbewusster auftreten und auf bestehende Missstände aufmerksam machen. „Es hilft nichts, in der Kneipe zu schimpfen.“

    Felix Dymanski
    Felix Dymanski Foto: Privat (Archiv)

    Seit 2006 verzichten die Leute auf Lohn für 2,5 Stunden pro Woche. sagt ein Betriebsratsvorsitzender

    Ralf Brendler
    Ralf Brendler Foto: Privat (Archiv)

    Missstände sieht auch Ralf Brendler, Betriebsratsvorsitzender bei VG Nicolaus in Kempten. Die Tarifparteien müssten einsehen, dass die Beschäftigten mehr Geld in der Tasche benötigen, weil alles teurer werde. Inflationsausgleich sei das Mindeste. Unzufrieden sei Personal bei VG Nikolaus auch aus anderem Grund: Seit 2006 verzichteten die Leute dort wöchentlich auf Lohn für 2,5 Stunden, sagt Brendler. Bereits seit drei Jahren schreibe das Unternehmen sehr positive Ergebnisse, wolle aber weiter nicht mehr regulär zahlen.

    Der Zeitplan für den ganztägigen Warnstreik und die Demo durch die Stadt - Staugefahr!

    • 10 Uhr Kundgebung am Hildegardplatz.
    • Ab etwa 11.15 Uhr Demo durch die Stadt (über Salz-/Beethovenstraße, Freudenberg, Kronenstraße, St.-Mang-Platz, Rathausplatz und Klostersteige zurück zum Hildegardplatz).
    • Danach kommen am Hildegardplatz Beschäftigte zu Wort.

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