Immer mehr Kommunen in Bayern setzen sich für mehr Radverkehr und somit für mehr Lebensqualität und Umweltschutz ein. Auch die Stadt Kempten hat sich engagiert. Dafür erhält Kempten nun am 27. Januar 2022 die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune in Bayern. Die ist eine Anerkennung für das was bislang bei der Radverkehrsförderung erreicht wurde. Verliehen wird die Urkunde vom Bayerischen Verkehrsministerium und der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern" (AGFK). Nach sieben Jahren braucht es dann, um die Auszeichnung erneut zu erhalten, eine Rezertifizierung, bei der weitere Fortschritte erkennbar sein müssen.
Diese Kommunen werden 2022 ausgezeichnet
Dieses Jahr nehmen Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Landrat Matthias Dießl, der erste Vorsitzende der AGFK Bayern, nun insgesamt elf Kommunen in die Arbeitsgemeinschaft auf und zeichnen 15 Kommunen als neu und vier als erneut fahrradfreundlich aus. Folgende Kommunen erhalten in Bayern erstmalig eine Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune: Die Städte Kempten, Baiersdorf, Donauwörth, Erding, Fürth, Hilpoltstein, Kolbermoor, Moosburg an der Isar, Puchheim, Straubing sowie die Gemeinden Gräfelfing, Poing, Uttenreuth, der Markt Murnau und der Landkreis Ebersberg. Folgende Kommunen werden nach sieben Jahren rezertifiziert: Die Landeshauptstadt München, die Stadt Herzogenaurach sowie die Gemeinde Ismaning und der Landkreis Starnberg. Folgende Kommunen werden neu in die AGFK aufgenommen: Die Städte Alzenau, Burgau, Karlstadt, Neu-Ulm, Oberasbach, Traunstein und Zirndorf sowie die Landkreise Ansbach und Aschaffenburg, die Gemeinde Feldkirchen und der Markt Roßtal.
Diese Kommunen sind im Allgäu schon fahrradfreundlich
Neben den Städten Memmingen und Lindau, die im letzten Jahr die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune in Bayern erhielten, gelten im Allgäu schon Mindelheim und Sonthofen als fahrradfreundliche Städte.
Kriterien für fahrradfreundliche Kommunen
Um als fahrradfreundliche Kommune zu gelten, sollten fünf Qualitätskriterien erreicht werden:
- Die Kommunalpolitk soll sich Ziele in organisatorischer, personeller und finanzieller Hinsicht setzen. Dazu gehören zum Beispiel ein Radverkehrsbeauftragter oder Ansprechstellen.
- Es soll fahrradfreundliche Infrastruktur geschaffen, gepflegt und erhalten werden. Das bedeutet, ein Netz für den nicht motorisierten Verkehr zu planen und zu schaffen und Unfallschwerpunkte im besten Fall zu entschärfen.
- Der Service für den Radverkehr soll gefördert werden. Arbeitgeber, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Schulen sollen dabei möglichst fahrradfreundlich sein.
- Es soll ein fahrradfreundliches Klima herrschen. Örtliche Verbände sollen in der Hinsicht zusammenarbeiten und fahrradfreundlicher Technologien sollen eingeführt oder gefördert werden.
- Auch Nahmobilität fördern gehört dazu. Attraktive öffentliche Räume sollen genauso wie die bauliche und verkehrliche Bevorzugung des nichtmotorisierten Verkehrs in Wohngebieten berücksichtigt werden.