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Keltischer Brauch spukt auch im Land

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Keltischer Brauch spukt auch im Land

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    Durach/Oberallgäu (sir). Weil den Oberallgäuer Landfrauen vor einigen Jahren der ausufernde 'Halloween-Kult' zu viel geworden war, initiierten sie mit einem großen Erntedank-Fest eine Gegenveranstaltung. Sie wollten damit nicht unbedingt gegen Halloween demonstrieren, 'sondern unsere kulturellen Wurzeln wieder in den Blickpunkt zu rücken', erläutert dazu stellvertretende Kreisbäuerin Elisabeth Koch aus Altusried. Die Allgäuer Zeitung wollte wissen, was Familien im Oberallgäu von Halloween halten und erfuhren, dass dies nach wie vor ein Thema sei.'Ausgehöhlte Kürbisse mit Gesichtern verziert sind nett, aber nicht meins,' betont Elisabeth Koch. An ihren drei Kindern, die heute zwischen 23 und 27 Jahre alt sind, sei der Halloween-Spuk vorbei gegangen. 'Das war vor zehn bis 15 Jahren noch kein Thema.' Ein großes Erntedank-Fest feiern, das kann Elisabeth Koch guten Gewissens unterstützen 'als Danksagung an Gott'. Das dritte große Fest dieser Art vor kurzem in Stein, veranstaltet vom Bauernverband zusammen mit dem Katholischen Landvolk und dem dortigen Vl F (Verband landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen) sei wirklich rundum gelungen gewesen. 'Halloween' ist bei Familie Koch aber kein Thema. Bei Familie Echteler aus Durach hingegen schon. 'Meine beiden Kleinen, 10 und 13 Jahre alt, gehen seit einigen Jahren abends aus, um Süßigkeiten bei den Nachbarn einzusammeln', erzählt Silvia Echteler. Die Wohnung mit ausgehöhlten Kürbissen zu verzieren, das sei schon fast Tradition bei ihr zuhause geworden. 'Wir haben sogar schon eine Halloween-Party gefeiert und uns dazu Vampir-Kostüme gekauft.'Dass manche der Kinder von Haus zu Haus ziehen und dort Gedichte aufsagen, das findet Andrea Dobravsky 'ganz nett'. Ihre elfjährige Tochter, mache das auch gerne.

    Allerdings kritisiert die Duracherin den Kommerz, der mit diesem Fest einher gehe. Der keltische Brauch stamme aus Irland und sei über auswandernde Kelten in die USA gebracht worden. Der Hintergrund: 'Da wird am 31. Oktober das Ende des keltischen Sommers gefeiert. Die bösen Geister werden zu Beginn des neuen keltischen Jahres vertrieben, ' weiß die Mutter von zwei Kindern. Sie selbst habe Halloween früher nie gefeiert. Das sei seit einigen Jahren eine 'Modeerscheinung'. Andrea Friedl mag Halloween. 'Ich schaue mir gern Gruselfilme an und schmücke meine Wohnung mit ausgehöhlten Kürbissen und Holloween-Dekorationen'. Dass es ein entsprechendes Dekorations-Angebot in vielen Geschäften zu kaufen gibt, findet sie gut. In Belgien, so erzählt Caro Brauers, würden die Kinder in einem Lichterzug durch die Straßen ziehen. Die Wahl-Duracherin sagt aber auch, dass die Kinder nicht als Sensenmann oder Henker durch die Nacht laufen, 'sondern eher wie Harry Pottter aussehen'. In den Straßen würden die Eltern mit ihren Kindern tanzen und heiße Schokolade trinken. Dann gebe es traditionell kleine Pfannkuchen. Ganz klar gehört für Caro Brauers ein ausgehöhlter Kürbis Ende Oktober zum Wohnungs- und Balkonschmuck. Und ihr 13-jähriger Sohn habe früher auch Süßigkeiten gesammelt. Nun freilich fühle er sich schon zu groß dafür, erzählt die Duracherin. Doch heiße Schokolade trinke er aber immer noch gerne mit seiner Mama.

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