Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Keine Spur von vermisstem Retter

Allgäu

Keine Spur von vermisstem Retter

    • |
    • |

    Bregenz (mun). - Nach dem im Bodensee vermissten 36-jährigen Alpin-Flugretter aus Ischgl ist auch gestern erfolglos weiter gesucht worden. Der Mann war - wie berichtet - am Bergetau eines Helikopters hängend über dem See abgeworfen worden. Gestern bestätigte die Bregenzer Gendarmerie, dass der Pilot nach dem Start mit dem Luftretter am Seil wegen eines Defekts die Motorleistung nicht drosseln konnte. 'Er hat dann das einzig Richtige getan, ist zum Bodensee geflogen und hat dort den Luftretter abgesetzt', sagte der stellvertretende Vorarlberger Sicherheitsdirektor, Dr. Hans-Peter Ludescher. Dem 39-jährigen Piloten der defekten Maschine war laut Gendarmerie klar, dass es in dieser Extremsituation nur eine geringe Chance gab, dem am Bergeseil unter der Maschine hängenden Luftretter das Leben zu retten: Das Abwerfen über Wasser. Der überaus erfahrene Hubschrauber-Pilot flog nach dem Start im Tiroler Ischgl zum Bodensee. Über dem so genannten Harder Becken bei Bregenz löste er bei Tempo 140 bis 160 Stundenkilometern das Bergeseil aus, sodass der Luftretter aus etwa 20 Metern Höhe in die etwa zwölf Grad kalten Fluten stürzte.

    Nach Augenzeugen-Berichten soll er sich in der Luft mehrmals überschlagen haben. Die unmittelbar danach eingeleitete Suche von einem bereits vor dem Abwurf verständigten anderen Helikopter und Booten blieb erfolglos. Luftfahrt-Experten waren sich gestern in der Einschätzung einig, dass der 39-jährige Pilot das einzig Richtige getan hatte. Ein Absetzen des Retters am Bergeseil über dem Boden hätte angesichts des defekten Hubschraubers den sicheren Tod des Mannes bedeutet. Dem Pilot des defekten Helikopters gelang schließlich am Flugplatz Hohenems eine dramatische Notlandung. In einer Höhe von etwa 300 Metern stellte er das nicht mehr zu regulierende Triebwerk ab. Der Hubschrauber sackte ab, rutschte dann 250 Meter über die Landebahn. Der Pilot blieb unverletzt. Laut Vize-Gendarmeriechef Ludescher kommt heute eine Expertengruppe der Flugunfallkommission in Wien nach Hohenems, um den defekten Hubschrauber genau zu untersuchen: 'Bis ein Ergebnis vorliegt, kann es mehrere Tage dauern.' Die Suche nach dem vermissten Luftretter blieb bis zum gestrigen Abend erfolglos. Eine Chance ihn noch lebend zu finden, bestehe nicht mehr, waren sich Helfer von Feuerwehr und Wasserwacht einig.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden