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Keine Ölkannen mehr schleppen

Oberstdorf

Keine Ölkannen mehr schleppen

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    Keine Ölkannen mehr schleppen
    Keine Ölkannen mehr schleppen Foto: Hermann Ernst

    Endlich keine Ölkannen mehr aus dem Keller in die Wohnung hoch schleppen. Darüber freut sich Mieterin Erika Bock besonders. Doch in dem Mehrfamilienhaus in Oberstdorf (Oberallgäu) wurde nicht nur eine Zentralheizung eingebaut. Den ersten Preis im Wettbewerb 'Allgäuhaus – aus alt mach neu' in der Kategorie Mehrfamilienhäuser hat das Haus, das der Wohnungsbaugesellschaft Sozial-Wirtschafts-Werk (SWW) gehört, vor allem für andere Maßnahmen bekommen. Das Gebäude mit zwölf Wohnungen wurde von Grund auf saniert und vor allem energetisch auf den neusten Stand gebracht. Im Keller stehen jetzt keine Öltanks mehr, sondern eine Wärmepumpe. Auf dem Dach wurde eine Fotovoltaik-anlage und in die Fassade eine Solaranlage montiert. Rein rechnerisch lassen sich damit 85 Prozent des Strombedarfes decken, der für die Heizungsanlage benötigt wird, sagt Tobias Kracker, Leiter der technischen Abteilung bei SWW. Vieles, von dem was an dem Haus gemacht wurde, ist auf den ersten Blick gar nicht sichtbar. Eine 20 Zentimeter dicke Wärmedämmung, Passivhausfenster mit dreifacher Scheibenverglasung und eine Belüftungsanlage. Für Mieterin Erika Bock bedeutet das vor allem ein angenehmeres Klima in der Wohnung. Ein Modellprojekt Das Fazit von Geschäftsführer Martin Kaiser ist zweigeteilt: 'Es ist ein Modellprojekt, um zu zeigen, was alles möglich ist, doch in dieser Form ist es für eine Wohnungsbaugesellschaft einfach nicht bezahlbar', sagt Kaiser. Um die Investitionen wieder hereinzubekommen, müsste die SWW die Mieten stark erhöhen, was nicht möglich sei. Für Kaiser bedeutet das vor allem eines: 'Unsere kreativen Ingenieure müssen nach Lösungen suchen, die ökologisch und ökonomisch sind.' Dem stimmt auch Eza-Geschäftsführer Martin Sambale zu: 'Die Maßnahmen wären in vielen Fällen wirtschaftlich, nur bei einer sozialen Wohnbaugesellschaft ist aus rechtlichen und sozialen Gründen eine Mieterhöhung nur in geringem Umfang möglich. So trägt der Vermieter die Kosten und der Mieter hat die Einsparungen und den Komfort.'

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