Keine katholische Grundschule im ehemaligen Kloster Lenzfried: Wegen der zu hohen Umbaukosten sind diese Pläne gescheitert. Das berichtet Renate Immler von der Initiative, die sich seit eineinhalb Jahren um die Gründung einer solchen privaten Einrichtung bemüht (wir berichteten). Vom Tisch ist die Josef-Kentenich-Schule damit aber nicht, betont Immler. Man wolle möglichst im nächsten Jahr mit zwei Klassen und zwei Lehrern starten - die Verhandlungen für andere Gebäude würden bereits laufen.
Im Sommer 2009 hatten die letzten sieben Ordensschwestern das Kloster verlassen - nach 150 Jahren in Lenzfried. Gelände und Gebäude befinden sich nun im Besitz der Stadt. So sollen an der Stelle früherer Wirtschaftsgebäude demnächst exklusive Wohnhäuser entstehen. Der Klosterpark wird hergerichtet und für die Öffentlichkeit freigegeben.
Das Klostergebäude selbst beherbergt derzeit drei Nutzer: einen Teil der Maria-Ward-Realschule, das Wohnheim der Molkereifachschule sowie den Verein Bürgernetz Allgäu. Mehrere tausend Quadratmeter stehen aber noch zur Verfügung - für sie hatte sich bislang die Schulinitiative interessiert.
Allerdings wären dafür größere Umbauarbeiten nötig gewesen. Diese hätte der Verein Kentenich-Pädagogik über die Miete selbst finanzieren müssen. Denn die Regierung von Schwaben habe bei einem Ortstermin in Kempten klargestellt, dass solche Baukosten nicht in Form von Zuschüssen erstattet werden könnten.
Deshalb sei man nun auf der Suche nach einem anderen Gebäude, so Immler. Wegen der Verhandlungen könne sie nichts Näheres verraten. Dafür stehe bereits ein Leiter für die geplante Schule fest, der gleichzeitig auch ihr erster Lehrer werden soll: Harald Knes heißt er und wird sich bei einem Infoabend am Samstag, 6. November, ab 20 Uhr im Haus Hochland den Eltern vorstellen.
Und wie geht es beim Kloster weiter? Einen anderen Nutzer, so Dr. Richard Schießl vom Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung, könne man noch nicht präsentieren. Aber die demnächst startende Bebauung auf dem Klostergelände werde sicher Anstöße geben. (sh)