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Keine ABC-Schützen in Oberostendorf

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Keine ABC-Schützen in Oberostendorf

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    Westenforf (fro). - In Oberostendorf wird es im kommenden Schuljahr definitiv keine erste Klasse geben. Das ist das Ergebnis einer Besprechung zwischen den Schulverbandsbürgermeistern und der Schulleitung. 'Trotz aller Bemühungen der Bürgermeister konnte keine Einigung für eine Beschulung einer ersten Klasse in Oberostendorf erreicht werden', teilt Verbandsvorsitzender Erich Negele, Bürgermeister von Westendorf, in einer Presemitteilung mit. Anfang Juli hatte Dagmar Schliwa, Schulleiterin Schulverband Westendorf/Stöttwang, den betroffenen Eltern und der Gemeinde Oberostendorf mitgeteilt, dass es keine erste Klasse dort geben soll (AZ berichtete). Deren Reaktion war einhellig: Sie lehnten die Entscheidung ab, da sie nicht den Kindern zu Gute käme und der 'Anfang vom Ende der Schule' sei. Daraufhin berief der Schulverband die Besprechung am Donnerstag mit der Schulleitung ein. 'Aus organisatorischen, pädagogischen und schulischen Gründen sowie unter Abwägung aller Fakten' sei die Einigung nicht zu Stande gekommen, teilt Negele mit. Die Bürgermeister, insbesondere Oberostendorfs Gemeindechef Karl Fischer, seien für die Beibehaltung der ersten Klasse gewesen. Doch letztlich hätten die von der Schulleitung vorgelegten Zahlen und Fakten dagegen gesprochen. In dem Schulverband sind Kinder aus Markt Kaltental, Oberostendorf, Osterzell, Stöttwang und Westendorf eingeschult. Die Schüler sind auf drei Schulen in Oberostendorf, Stöttwang und Westendorf aufgeteilt. In der kleinsten Schule, in Oberostendorf, gab es zuletzt vier Klassen - von der ersten bis zur vierten. Nach dem Beschluss wird die erste wegfallen und stattdessen in Westendorf unterrichtet. Im Schuljahr 2006/7 sollen aber, laut fester Zusage der Schulleitung, wieder ABC-Schützen in Oberostendorf unterrichtet werden. Die Schulleitung sichere außerdem zu, dass 'der Bestand von drei Klassen sowie der Bestand der Schule in Oberostendorf für einen überschaubaren Zeitraum erhalten bleibt', so Negele. Eine vierte Klasse in dem Ort werde 'angestrebt'. Die längste Fahrzeit für Schüler nach Westendorf betrage 24 Minuten und nicht, wie von Eltern befürchtet, 50 Minuten. Die fünf Bürgermeister des Schulverbandes zeigen sich wegen der nicht ausreichenden Zuteilung der Lehrer auch vom Kultusministerium 'enttäuscht: Bei einer Klassenstärke von 26 bis 30 Schülern, insbesondere in den ersten Klassen, kann nicht von guten schulischen Voraussetzungen gesprochen werden. Schon die Zuteilung von einer Lehrkraft würde das Problem der großen Klassen lösen.' Die Bürgermeister fordern deshalb, dass die 'entsprechende Anzahl von Lehrkräften auch für Grundschulen zur Verfügung gestellt wird, um das Ziel einer guten schulischen Ausbildung unserer Kinder zu erreichen.'

    'Vertrauensbasis gestört' 'Wir sind auf jeden Fall nicht zufrieden', sagt Fischer. Zwar habe man 'Klartext geredet', aber nun müsse die Gemeinde mit diesem 'Kompromiss' leben, so der Bürgermeister. Die Eltern haben ohnehin teilweise resigniert: 'Das letzte Wort hat sowieso die Schulleitung, wurde uns gesagt', so eine Mutter. 'Jetzt haben die Kinder eben Pech'. Ob der ausgehandelte Kompromiss etwas wert sei, werde sich erst in den nächsten Jahren zeigen: Dann seien Schüler- und Lehrerzahlen wieder anders als heute berechnet oder habe die Schule eine andere Leitung. Die Vertrauensbasis zwischen Eltern und jetziger Schulleitung sei jedenfalls 'gestört', so die Mutter.

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