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Kein neues Naturschutzgebiet im Kern des "Berger

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Kein neues Naturschutzgebiet im Kern des "Berger

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    Thema Natur- und Landschaftspflege bei "Allianz in den Pfronten (dim). Kein neues Naturschutzgebiet wird es im Bereich Pfrontens geben. Bürgermeister Beppo Zeislmeier hatte das Thema bei einer Sitzung des Gemeinde-Netzwerkes "Allianz in den Alpen" angesprochen und bezog sich dabei auf den Kernbereich des Landschaftsschutzgebietes "Berger Moos". Die Änderung sei zwar im Gespräch gewesen, so der Gemeindechef, brauche aber viel Zeit. "Wir haben zur Zeit nur das Ziel, den augenblicklichen Bestand an Schutzgebieten zu erhalten", ergänzte Thomas Pihusch vom Forstamt.

    Die Sitzung der Alpenallianz in Pfronten befasste sich mit dem "Handlungsfeld" Naturschutz und Landschaftspflege. Zum gedanklichen Einstieg dienten die Leitziele für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung: möglichst sparsamer Verbrauch von Ressourcen und ein besonders schonender Umgang mit empfindlichen Landschaftsbestandteilen. Dabei soll besonderer Wert auf die Einbeziehung der Betroffenen gelegt werden. Gemeint sei damit, so Andreas Sippel vom Alpenforschungsinstitut in Garmisch, eine möglichst sparsame Nutzung der natürlichen Ressourcen wie Boden, Luft, Wasser, Flora und Fauna. Ferner müsse man sich um die Erhaltung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Vielfalt und Lebensräume bemühen. Anzustreben sei dabei auch eine übergreifende Zusammenarbeit auf lokaler und regionaler Ebene. Zum Thema Direktvermarktung meinte Alfons Haf: "Es fehlt dabei noch an der positiven Einstellung der Gesamtbevölkerung, aber erstaunlicherweise auch einiger Landwirte. Den Tag der Regionen sollten wir intensiv zur Bewusstseinsbildung nutzen". Man dürfe nicht so schnell aufgeben, riet der Bürgermeister, er sei überzeugt, dass es bald besser werde. Im übrigen müsse er Alfons Haf ein großes Lob für die gelungene Broschüre zur Direktvermarktung aussprechen. Dr. Otto Randel sprach sich dafür aus, mit gezielten Maßnahmen das Image des Landwirtes und Landschaftspflegers zu verbessern. "Hier kämpfen wir oft gegen Windmühlen". "Die Politik untergräbt meist mit ihren Entscheidungen unsere Erfolge vor Ort", äußerte sich Landschaftspfleger Josef Freuding ziemlich frustriert. Untermauert wurde das noch von Hermann Linder mit einem Beispiel: "Wenn ich in zwei Jahren Anspruch auf Bauernrente habe, muss ich auf die Rente verzichten, sofern ich einen Fünf -Jahresvertrag zur Landschaftspflege abgeschlossen habe". Wieder sah sich Bürgermeister Beppo Zeislmeier genötigt, etwas Positives einzuflechten: "Wir sind ein kleiner Ort und können uns keinen Umweltingenieur leisten, aber meiner Meinung nach ist beim Wasserwirtschaftsamt, der hiesigen Forstbehörde und Landschaftspflegeberater Freuding alles in besten Händen. Bei uns vor Ort arbeiten die einzelnen Fachbehörden vorbildlich zusammen". Ausführlich wurde auch über die Vereinbarkeit von Landschaftsschutz und Mountainbike-Radlern diskutiert. "Ohne dass wir gefragt werden, kommen Führer und Karten heraus, die unsere Forstwege mit einbeziehen", monierte Martin Kainz vom Forstamt. "Die meisten fahren vernünftig", hielt Hartmut Münchenbach vom Alpenverein dagegen, "und die wenigen Extremfahrer bekommt man sowieso nicht in den Griff".

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