Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Kein Grund zum Abheben

Pfronten

Kein Grund zum Abheben

    • |
    • |
    Kein Grund zum Abheben
    Kein Grund zum Abheben Foto: anneliese hauber

    Radeln, Joggen, Kajakfahren, Berglauf - das sind nur einige Disziplinen, die auf dem Trainingsplan des 16-jährigen Langläufers Thomas Hauber aus Pfronten stehen. Seit 1. August darf er sich glücklich schätzen: Er wurde in die Spitzensportförderung der Bundespolizei aufgenommen. Gegen insgesamt 42 Bewerber musste Thomas sich in einem Test durchsetzen. Bei Allgemeinwissensfragen, einem Diktat und Konzentrations- und Englischtests überzeugte er - und darf sich nun offiziell "Polizeimeisteranwärter" nennen.

    "Beim Vorstellungsgespräch hat man mich zum Beispiel nach Ministern gefragt. Das ist nicht so gut gelaufen. Aber es hat glücklicherweise gereicht", erzählt Thomas freudestrahlend. Er ist sich durchaus bewusst, was die Aufnahme für ihn bedeutet: "Olympiasieger Felix Loch ist auch in dem Förderungsprogramm der Bundespolizei." Insgesamt vier Jahre dauert die Ausbildung. Jeweils von August bis März ist er für Training und Wettkämpfe vom Dienst freigestellt und kann sich ganz auf seinen Sport konzentrieren. Von April bis Juli besucht er den Unterricht an der Polizeisportschule in Bad Endorf.

    So kann sich Thomas seiner Leidenschaft widmen, ohne sich um seine berufliche Zukunft sorgen zu müssen. Dazu gehört aber viel Disziplin: Fünf bis sechsmal pro Woche trainiert er zweimal am Tag. "Der Trainingsplan wird mit der Bundespolizei abgestimmt", erklärt der 16-Jährige. Er weiß aber auch: "Ich betrüge mich nur selbst, wenn ich den Plan nicht einhalte."

    Platz im Kader unbedingt halten

    Entweder trainiert er in seiner Gruppe, mit seinem Trainingspartner oder allein. "Das ist schon sehr anspruchsvoll. Als ich noch auf der Schule war, musste ich nicht so viel tun." Wichtig ist Thomas, dass er seinen Platz im D/C-Kader des DSV behält: "Wenn ich rausfliege, bekomme ich zwar noch ein Jahr Zeit, um meinen Platz zurückzugewinnen, aber ich möchte natürlich im Kader bleiben."

    Für ihn ist das eine Herausforderung: Viele seiner Mitstreiter besuchen Sportinternate. "Ich wollte das nie", verrät Thomas. Mit sieben Jahren stand er das erste Mal auf Langlaufskiern und feierte schon bei seinem ersten Rennen einen Sieg.

    Inzwischen ist er Profisportler. Liegt das etwa in den Genen? "Nein, niemand aus unserer Verwandtschaft war vorher im Langlauf erfolgreich", erzählt die Mutter von Thomas. Sie und ihr Mann sind "sehr stolz, dass Thomas sich auf seinen Sport konzentrieren kann und einen sicheren Beruf hat". Dass Thomas dafür hart arbeiten muss, darüber ist er sich im Klaren: "Das alles ist kein Grund zum Abheben. Ich weiß, dass mir auch in Zukunft nichts geschenkt wird und es jetzt erst richtig losgeht."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden