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Kein gemeinsamer Auftritt der Allgäuer Landkreise auf der Grünen Woche

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Kein gemeinsamer Auftritt der Allgäuer Landkreise auf der Grünen Woche

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    Allgäu | mic | 'Es bringt nichts, wenn wir als Hörnerdörfer auftreten - die kennt in Berlin kaum einer. Wir müssen als Allgäu präsent sein.' Ofterschwangs Bürgermeister Alois Ried war mit einem hoch gesteckten Ziel an die Vorbereitungen zur 'Grünen Woche' herangetreten: Er hatte gehofft, dass sich die Allgäuer Landkreise zusammen tun und die internationale Landwirtschaftsmesse gemeinsam nutzen würden, um die Tourismus-Destination vor großem Publikum zu präsentieren.

    Das Projekt sollte scheitern, da außer dem Oberallgäu keine Region mitzog. Einen Gemeinschaftsstand Allgäu wird es ab morgigem Freitag in Berlin dennoch geben: Statt aller Landkreise gelang es, das Oberallgäu als Sponsor und die Hörnerdörfer, die Ferienregion Alpsee-Grünten, die Sennerei Diepolz sowie den Regionalverband Allgäu 'Urlaub auf dem Bauernhof' als Vertreter vor Ort für die Grüne Woche vom 18. bis 27. Januar zu gewinnen.

    Die Hörnerdörfer waren auch schon im vergangenen Jahr auf der Grünen Woche vertreten - und das laut Gästeamtsleiterin Nicole Richter erfolgreich: Auf der Landwirtschaftsmesse treffe man auf ein anderes Publikum als etwa auf Touristikmessen. Auf letzteren sei die Gefahr viel größer, als Destination im übergroßen Angebot unterzugehen.

    'Messe eine tolle Plattform'

    Auch der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser versteht das Desinteresse seiner Landrats-Kollegen nicht: 'Ich sehe die Messe als tolle Plattform - andere sehen das anders.' Mit 5000 Euro bezuschusst das Oberallgäu die Präsenz in Berlin.

    Gerhard Hock vom Amt für Landwirtschaft in Kempten hingegen relativiert den Messenutzen für die Destination Allgäu. Gemeinsam mit dem Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben hatte seine Abteilung die Landkreise angeschrieben und zum gemeinsamen Auftritt in Berlin aufgefordert. 2500 Euro sollte jeder Landkreis beisteuern, Allgäu Marketing das Personal stellen. Aus dem Unterallgäu und dem Westallgäu kamen rasch Absagen.

    'Der Touristiker wägt ab: Wie viel Personal und Finanzen stecke ich in ein Projekt hinein, was kommt unterm Strich heraus?' Es sei laut Hock nicht schlecht, sich bei der Grünen Woche zu zeigen - ein absoluter Quotenbringer sei sie nicht. Das Unterallgäu etwa hatte sich im 2007 als Kneippland präsentiert - touristisch gebracht habe das wenig.

    Nach Absagen passé

    Anders die Meinung im Ostallgäu: Die Grüne Woche schätzt man - aus der Erfahrung heraus - als touristische Plattform. 'Wir haben aber gesagt, wir sind nur dabei, wenn sich die Landkreise gemeinsam präsentieren', sagt Michaela Waldmann, Fachbereichsleiterin Kreisentwicklung im Landkreis Ostallgäu. Als die Absagen aus West- und Unterallgäu vorlagen, war das Projekt für das Ostallgäu passé. 'Uns war an einem Gleichgewicht der Finanzierung gelegen.'

    Das wird jetzt nicht gegeben sein: Die vier vertretenen Gruppierung teilen sich die Kosten mit dem Oberallgäu - und werden sich auch ohne Beteiligung der anderen Landkreise als 'Allgäu' darstellen.

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