Die Lindenberger Gymnasiasten werden dieses Schuljahr ihren Abiball nicht in der Aula der Schule feiern. Grund ist laut Schulleiter Hermann Endres der doppelte Abiturjahrgang. "Das packen wir nicht. Das ist eine Ballung von Aufgaben, die mit dem Unterricht nichts zu tun haben", sagt Endres. Zu Beginn des Schuljahres haben sich Abiturienten und Schulleitung laut Endres darauf geeinigt, die zwei Abibälle in 2011 außerhalb der Schule zu feiern. "Damit kommen alle gut zurecht", so Endres.
Kein Abiball in der Schule ist jedoch keinesfalls eine endgültige Entscheidung, betont Endres. "Wir haben eine wunderschöne Aula, aber man muss eben schauen, was für die jeweilige Situation am besten ist." Zwei solche Veranstaltungen seien allerdings einfach zu viel. "Gerade auf den Hausmeister kommt bei den Abibällen immer sehr viel Arbeit zu", sagt Endres.
Die Entscheidung, wo die jungen Erwachsenen ihre Hochschulreife feiern wollen, treffen die Schüler erst einmal selbst. "Der Abiball ist keine Schulveranstaltung mehr", sagt Endres. Seit ungefähr zehn Jahren feiern die Abiturienten ihren Abiball meistens in der Aula. Wenn es etwas zu feiern gibt, soll auch gefeiert werden, auch in der Schule, ist Endres überzeugt. "Das gehört dazu, sonst wären wir ein armes Haus."
Doch nicht immer laufen die Feiern so ab, wie geplant. So lief etwa kürzlich die Seminararbeit-Abgabeparty der zwölften Jahrgangsstufe etwas aus dem Ruder. Einige Jugendliche seien betrunken gewesen und in Papierkörben der Schule seien auch Flaschen mit Hochprozentigem gefunden worden, hat die Heimatzeitung erfahren. "Da sind Einzelne mit ihren Freiheiten falsch umgegangen", bestätigt Schulleiter Endres. Dass der nächste Abiball außerhalb der Schule stattfinden muss, habe damit aber nichts zu tun. Auch Konsequenzen auf Feiern in der Schule resultieren daraus für Endres nicht. "Man muss sich mit den einzelnen Leuten zusammensetzen und das besprechen."