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Kehren die Bartgeier ins Allgäu zurück?

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Kehren die Bartgeier ins Allgäu zurück?

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    Bartgeier (Symbolbild)
    Bartgeier (Symbolbild) Foto: Gellinger von Pixabay

    Mit fast drei Metern Spannweite gehört der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Laut Landesbund für Vogelschutz (LBV) gibt es derzeit alpenweit knapp 220 Exemplare. In Bayern gehören die Tiere aber noch nicht zu den Brutvögeln. Allerdings sind die Vögel auch im Freistaat, vor allem im Allgäu, immer häufiger zu sehen. "Durch die Ansiedelung eines Brutpaares nur wenige Kilometer hinter der Staatsgrenze im angrenzenden österreichischen Tiroler Lechtal übt die Region offenbar verstärkt einen anziehenden Effekt auf revierlose Artgenossen aus", schreibt der LBV.  So berichtet der LBV zuletzt von einer Sichtung eines Bartgeiers Ende April bei Bad Hindelang. In der Nähe von Oberstdorf wurden dieses Frühjahr sogar erstmals zwei Vögel zusammen in Bayern gesichtet. Dabei könnte es sich um ein Pärchen gehandelt haben. 

    Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerottet: "Lämmer- und Kinderräuber"

    Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Vögel in den Alpen ausgerottet. Ihnen wurde ihre geringe Scheu vor dem Menschen oft als Aggressivität ausgelegt, da die Tiere oft nur wenige Meter über Menschen hinwegflogen. Das trug zu ihrer falschen Einordnung als "Lämmer- und Kinderräuber" bei. In Wirklichkeit sind Bartgeier laut LBV reine Aasfresser und für den Menschen vollkommen ungefährlich. Seit 1986 werden die Tiere wieder in den Alpen angesiedelt. Weil die Vögel aber erst nach sechs Jahren geschlechtsreif sind und in freier Wildbahn pro Brut nur ein Küken großziehen, breiten sich die Bestände äußerst langsam aus. Übrigens seien in Deutschland die Allgäuer Alpen als Gebiet für eine natürliche Wiederbesiedelung am besten geeignet, so der LBV.

    Auswilderung in Berchtesgaden geplant

    Eine Auswilderung von Bartgeiern ist durch den LBV auch geplant. Allerdings nicht im Allgäu, sondern im Nationalpark Berchtesgaden. Weil der Bestand in den gesamten Ostalpen seit langem auf niedrigem Niveau stagniert, will der Verband ab 2021 mehrere Jahre in Folge jeweils zwei bis drei Jungvögel aus Nachzuchten freilassen.

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