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Kaufbeurener Kabarettist Wolfgang Krebs mit neuem Soloprogramm unterwegs

Porträt

Kaufbeurener Kabarettist Wolfgang Krebs mit neuem Soloprogramm unterwegs

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    Kaufbeurener Kabarettist Wolfgang Krebs mit neuem Soloprogramm unterwegs
    Kaufbeurener Kabarettist Wolfgang Krebs mit neuem Soloprogramm unterwegs Foto: Carsten Bunnemann

    Eigentlich kann nichts mehr schiefgehen. Die sogenannten Vorpremieren, die Kabarettisten heutzutage gerne vor die eigentliche Uraufführung eines neuen Programms setzen, seien super gelaufen, die Kritiken gut ausgefallen.

    Wolfgang Krebs ist zuversichtlich, dass er nächste Woche bei seinem Publikum im Stadttheater Kaufbeuren nicht durchfallen wird. Dort stellt er - an zwei Abenden - sein neues Solo vor: 'Können Sie Bayern'. Untertitel: 'Ein Prüfungsabend in verschiedenen Darreichungsformen.'

    Der Kaufbeurer ist mittlerweile auch in seiner Heimatstadt ein gefragter Kabarettist. Erst plante er nur einen Auftritt in dem 280 Zuhörer fassenden Stadttheater. Doch die Karten gingen so schnell weg, dass er noch einen Abend dranhängte.

    Keine Frage, Wolfgang Krebs ist ganz oben angekommen. Als er vor sieben Jahren ins Kabarett-Geschäft einstieg, hätte er sich das nicht träumen lassen. Der 47-Jährige tritt nicht nur in ganz Bayern auf großen und kleinen Bühnen auf. Auch im Fernsehen ist er Stammgast. Jeden Donnerstag hat er beim satiregewürzten Politmagazin 'Quer' einen (kopflosen) Auftritt als Ministerpräsident Seehofer (neuerdings mit den Puppen der Kronprinzen Söder und Aigner), bei den Sendungen der Kabarett-Kollegen Günter Grünwald und Django Asül mischt er regelmäßig mit. Am gestrigen Freitagabend war er bei der Faschingssendung 'Schwaben weissblau' zu sehen.

    Und zu Firmenfeiern lässt er sich auch verpflichten. Neulich ist er gar zu mitternächtlicher Stunde vor ein Publikum getreten, weil er vorher keinen Termin frei hatte. 'Die wollten mich unbedingt haben', sagt Krebs und fügt kopfschüttelnd an: 'Das ist totaler Irrsinn.'

    Um diesen Irrsinn deutlich zu machen, zeigt er er seinen Terminkalender. Auf jeder Seite sind Termine eingetragen - manchmal drei an einem Tag. In ganz Bayern kurvt er umher. Mehr als 50.000 Kilometer pro Jahr spult er ab. Meistens fährt er am Nachmittag los und kommt mitten in der Nacht heim. Was ihn aber nicht anficht. 'Es gibt schlimmere Schicksale', sagt er ironisch und lacht. Einen Tag pro Woche allerdings versucht er sich freizuhalten. Und im Sommer, zu WM-Zeiten, will er sogar vier Wochen Pause machen. Um auszuschnaufen, die Seele baumeln zu lassen, aber auch um neue Ideen zu spinnen.

    Aber zunächst steht 'eine ganz harte Zeit' an. Da ist nämlich nicht nur die Premiere seines neuen Programms in der kommenden Woche. In ein paar Tagen wird Krebs auch das Buch fürs Derblecken beim Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg in die Hand gedrückt bekommen. Bei dieser Großveranstaltung spielt er wieder den Seehofer - und damit eine der Hauptpersonen.

    Innerhalb kurzer Zeit muss Krebs jede Menge Text lernen und proben. Was zusätzlich von ihm verlangt wird, weiß er noch nicht. Im vergangenen Jahr jedenfalls war er ziemlich geschockt, weil neben Singen und Spielen auch noch Schuhplatteln und ein Tanz mit 'Ilse Aigner' gefragt waren. 'Da dachte ich: Ich dreh durch', verrät Krebs.

    Kaum ist dieser Termin über die Bühne gegangen, läuft eine neue Comedy-Talkshow im Bayerischen Fernsehen an, bei der Krebs zusammen mit der Kabarettistin Christine Eixenberger nichtbayerische Gäste wie Ingolf Lück oder Esther Schweins auf heitere Art interviewt. Titel: 'Habe die Ehre'. Fünf Sendungen sind bereits aufgezeichnet. Sie läuft alle 14 Tage freitags um 22.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Start ist am 14. März.

    Angesichts dieses dichten Programms dürfte Krebs, der sich selbst als 'Comedy-Kabarettist' bezeichnet, einer der fleißigsten seiner Zunft sein. Wäre es angesichts der vielen München-Termine nicht sinnvoll, zentraler zu wohnen? Immerhin liegen zwischen der Landeshauptstadt und Kaufbeuren fast 100 Kilometer. Wolfgang Krebs schüttelt den Kopf. 'Ich finde Kaufbeuren sehr schön; es ist ideal hier zu leben.' Da könne er noch ganz er selbst sein. Anderswo dagegen sei er schon der Promi aus dem Fernsehen. Da sprechen ihn die Leute auch mal mit 'Grüß Gott, Herr Ministerpräsident' an.

    Ideen für seine Auftritte als Comedy-Kabarettist holt sich Krebs beim Autofahren - hauptsächlich vom Nachrichtensender BR 5. Und von der Allgäuer Zeitung. 'Die lese ich jeden Tag.' Wenn er mal ein paar Tage auf Reisen ist, muss man sie ihm aufheben.

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