Letztendlich sei die Entscheidung klar und einstimmig gewesen, sagt Immenstadts katholischer Pfarrer Anton Siegel: Martin Noah al Farro (26) aus dem Irak bekommt in Immenstadt seit dem 26. August Kirchenasyl. Der Flüchtling sollte nach Bulgarien abgeschoben werden.
Doch davor hat er Angst. Er fürchtet dort um sein Leben. Und das ist für Pfarrer Siegel, die Immenstädter Pfarrgemeinderäte und den Kirchenvorstand nachvollziehbar. Sie schützen ihn. Seit etlichen Wochen schon ist der junge Mann in Immenstadt, war bislang in der Flüchtlingsunterkunft.
Er half in der Fahrradwerkstatt des Asylbewerber-Helferkreises, ging in die Berge, radelte weite Strecken. Al Farro liebt die Bewegung. 'Ich bin von Beruf Sportlehrer', sagt er auf Deutsch.
Jetzt, im Kirchenasyl, ist allerdings sein Bewegungsfeld eingeschränkt. Er muss auf dem Grundstück der Kirche im ehemaligen Kloster der Kapuziner bleiben, will er nicht riskieren, doch noch von der Polizei aufgegriffen zu werden. Die Beamten müssten die Abschiebung vollstrecken. Die Abschiebung in das europäische Land, in dem er Anfang des Jahres nach seiner Odyssee gestrandet ist: Bulgarien.
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