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Kann Bücherei erweitern, oder muss sie umziehen?

Kempten

Kann Bücherei erweitern, oder muss sie umziehen?

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    Kann Bücherei erweitern, oder muss sie umziehen?
    Kann Bücherei erweitern, oder muss sie umziehen? Foto: ralf lienert

    Kann die Orangerie erweitert werden oder muss die Stadtbibliothek umziehen? Mit diesen Fragen werden sich in den nächsten Monaten Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer und die Stadträte beschäftigen. Denn die Bücherei platzt aus allen Nähten. Dazu kommt, dass das nicht behindertengerechte Gebäude ein Problem für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen darstellt (wir berichteten). Im Schul- und Kulturausschuss stellte Bibliotheksleiterin Andrea Graf nun vor, mit welchen Änderungen man die Einrichtung fit für die Zukunft machen könnte.

    Räumlichkeiten - Schon jetzt, so rechnete Graf vor, fehlen in der Orangerie knapp 200 Quadratmeter Stellflächen. Die Folge: Etwa in der Roman-Abteilung gehe es viel zu eng zu, gerade einmal zwei Hocker für Besucher bringe man dort unter - an bequeme und einladende Leseplätze sei gar nicht erst zu denken. Genau diese wolle man aber künftig anbieten, ebenso wie etwa einen Gruppen-Arbeitsraum für Schüler. Immer wieder gebe es nämlich Konflikte mit ruhebedürftigen Lesern, wenn Jugendliche mangels Platz im Lesesaal im ersten Stock an Gemeinschaftsreferaten arbeiten.

    Angebote Ob Leseaktion im Kindergarten, Medienkisten für Schüler oder ein breites Angebot an Ratgebern und Sprachkurs-Medien - in den vergangenen Jahren habe man einige Anstrengungen unternommen, um Nutzer zu gewinnen. Mit Erfolg: Die Zahl der Ausleihen sei stetig gestiegen auf zuletzt über eine halbe Million Ausleihen im Jahr 2008. In Zukunft wolle man den Service weiter verbessern (Stichworte: Samstags-Öffnungszeiten, größerer und neuerer Bestand sowie Zusammenarbeit mit allen Schulen). Außerdem sollten laut Graf mehr Computer-Arbeitsplätze angeboten werden - das sei gerade für Menschen mit geringem Einkommen und ohne eigenen PC wichtig.

    Diskussion Dass die Bibliothek mehr Platz braucht, stand im Ausschuss außer Frage. Diesen allerdings in der Orangerie zu schaffen, sei "sicher eine Herausforderung für jeden Architekten", so Oberbürgermeister Netzer. Deshalb könne er sich vorstellen, mehrere Vorschläge (etwa im Rahmen eines Wettbewerbs) einzuholen. Auch ein Umzug komme in Frage - ein Neubau eher nicht. Wobei, so hakte Stadtrat und Gymnasiallehrer Michael Hofer (ÖDP) ein, es ein "dringender Wunsch" vieler Bürger sei, die Bibliothek in der Orangerie zu belassen. Kulturbeauftragte Hildegard Greiter (CSU) lobte (ebenso wie etliche andere) die "hervorragende Arbeit" in der Bibliothek.

    Ausblick Zu kurzfristigen Verbesserungen soll sich die Verwaltung Gedanken machen. Die Stadträte wollen indessen in ihren Fraktionen diskutieren. Ende Juli soll erneut beraten werden, im Herbst planen die Stadträte einen Infobesuch in der neuen Augsburger Bibliothek.

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