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Kampf um Fußballplatz - Kicker aus Dietmannsried hoffen auf die Kirche

Grundstück

Kampf um Fußballplatz - Kicker aus Dietmannsried hoffen auf die Kirche

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    Grundstücksverhandlungen mit der Kirche können ein zähes Unterfangen sein: Diese Erfahrung machen aktuell die Fußballer des TSV Dietmannsried. Seit Jahren kämpfen sie um einen aus ihrer Sicht dringend benötigten neuen Fußballplatz. Das Areal, das sie dafür im Auge haben (unmittelbar beim alten Sportplatz und Betriebsgebäude) gehört der katholischen Kirche. Doch mit dieser gibt es Kommunikationsprobleme. Seit Langem suchen die Fußballer nach einer Alternative zu ihrem Übungsplatz, der laut Abteilungsleiter Karl Birk 'eher Acker als Sportstätte ist'. 'Irgendwie', meint Birk, 'könnte der Platz schon hergerichtet werden'. Das würde aber nicht das Problem der Fußballer lösen: Denn mittlerweile brauche man Trainingsmöglichkeiten für zwei bis drei Mannschaften gleichzeitig. Mit der Gemeinde habe der Verein fünf Plätze diskutiert, 'aber überall war ein Haar in der Suppe', so Birk.

    Nicht aber bei besagtem Grundstück der Kirche. Das ist zwar derzeit an Landwirt Hans Sinz verpachtet. Dieser versichert aber, dass er das Pachtverhältnis zugunsten der Fußballer frühzeitig beenden würde. Seine Voraussetzung: Die Gemeinde solle den Teil des Areals, der nicht von den Fußballern benötigt würde, kaufen, 'damit da nicht mehr gebaut werden kann'. Das würde die Gemeinde auch tun, betont Dietmannsrieds Rathauschef Hans-Peter Koch.

    Und wo ist dann das Problem? 'Das liegt bei der Kirche', ist Abteilungsleiter Birk überzeugt. Denn die bewege sich nicht einen Schritt. Mehrfach hätten die Fußballer das Gespräch mit Pfarrer Helmut Guggemos gesucht – genauso wie Bürgermeister Koch, betont Birk.

    Er habe sich zudem an die bischöfliche Finanzkammer gewendet – sie redet bei Grundstücksfragen mit – , die zunächst darauf verwies, dass sie ohne Rücksprache mit dem Pfarrer keine Entscheidung treffe. Das war Mitte November letzten Jahres. Der Pfarrer befand sich bis Mitte Dezember in einer Sabbat-Zeit. 'Aber das ist jetzt zwei Monate her. Und immer noch hat er sich nicht geäußert.'

    Nicht in der großen Runde

    Auf Anfrage sagte er: 'Wir sind die Eigentümer und ich sehe keinen Grund, Kontakt aufzunehmen.' Wenn die Fußballer etwas wollen, sollten sie zu ihm kommen, so der Pfarrer. Im Herbst habe er ihnen ein Gesprächsangebot unterbreitet, das sie abgelehnt hätten.

    Was das Grundstück angehe, gebe es 'eine Reihe baulicher Details zu bedenken', die er aber nicht in großer Runde diskutieren, sondern dem Bauausschuss vorstellen wolle. 'Dieses Angebot steht', betont Guggemos. Aber von der Gemeinde sei man nicht auf ihn zugekommen.

    Die Aussage, dass die Verhandlungen wegen fehlender Gesprächsbereitschaft von Fußballern und Gemeinde stocken sollen, quittieren die jeweiligen Vertreter mit Unverständnis. 'Ich weiß nicht, was das soll', sagt Bürgermeister Koch. Er jedenfalls werde nicht mehr auf die Kirche zugehen.

    Und wie geht es nun weiter? Die Fußballer müssen wohl weiter warten – eventuell bis September. Wie Koch nämlich berichtet, erhielt er kürzlich ein Schreiben vom Pfarrer. Darin teilt Guggemos mit, dass er Dietmannsried zum 1. September verlassen und nach Weißensberg bei Lindau wechseln werde.

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