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Kamelhaardecken zum Kaffee

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Kamelhaardecken zum Kaffee

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    Oberostendorf/GutenbergBereits seit über 40 Jahren führt die Theatergruppe des Gutenberger Heimatvereins in zweijährigem Rhythmus unterhaltsame Stücke auf. Und bereits zum vierten Mal schrieb der Gutenberger Landwirt Josef Hefele den traditionsreichen Laienspielern mit 'Eine Fahrt zum Träumen' ein humorvolles Stück auf den Leib. Gerne verbindet er dabei einen realhistorischen Hintergrund mit fantasievollen Geschichten, so in den Vorjahren um König Ludwig II. oder um den Wasser-Pfarrer Sebastian Kneipp. Sein neues Lustspiel um eine Kaffeefahrt rankte er nun um einen ehemaligen Gutenberger Schustermeister, der dem örtlichen Heimatmuseum kurz vor seinem Tod im Alter von über hundert Jahren seine gesamte Werkstatteinrichtung vermachte.

    Martin Fischer schlüpft im Spiel in die Rolle des Schustermeisters Alois Schlichter, dem eine Anzeige für den Verkauf von Kamelhaardecken ins Auge fällt und der dabei ein gutes Geschäft wittert. Mit seinen Handwerkerkollegen, dem Elektromeister Hans Kabel (Josef Hefele) und dem Schneidermeister Gustl Knopfloch (Jürgen Krebs), möchte er diese Decken mit Gewinn im Rahmen eines Kaffeefahrtziels in Oberostendorf verkaufen.

    Gleichzeitig planen die Ehefrauen Gretel Schlichter (Petra Lisse), Berta Kabel (Hannelore Fischer) und Christa Knopfloch (Marlies Schumann), das 25-jährige Jubiläum des Gymnastikkurses mit einem Dorffest zu verbinden. Gekrönt werden soll die Veranstaltung durch einen ganz besonderen Ehrengast. Doch ein Missverständnis lässt bei den Damen einen ungeheuren Verdacht keimen, der durch die Schwerhörigkeit des Schustermeisters in eine ungeahnte Richtung gerät.

    Schon rückt eine illustre Gesellschaft mit Busfahrer Ferdl (Winfried Nett) an, um unterhalten und verköstigt zu werden. Hildegard Schnell (Alexandra Baumann) hat ihrem Mann Gerhard (Karl Fischer jun.) gegen die Reisekrankheit morgens noch einen Romadur mit Zwiebeln verpasst, was ihm nicht sonderlich bekommen ist. Resi (Ingrid Geiger) und Klara (Brigitte Gänsheimer) wollen etwas Besonderes erleben, und die schöne Caramel (Nadine Girstenbrey) wird im Bus von Musikant Martini (Michael Dempfle) umschwärmt. Oberostendorf rüstet sich, dem Ansturm zu begegnen und die Gäste mit einem Unterhaltungsprogramm zum Kauf der Kamelhaardecken zu bewegen.

    Unter der Spielleitung von Josef Hefele zeigten die Gutenberger Theaterspieler bei der Premiere im Oberostendorfer Vereinsheim große Spielfreude und eine Fülle von Ideen in Ausstattung und Kostümen. Die liebevoll ausgestattete Schusterwerkstatt mit Holzleisten, historischem Werkzeug und einer Ledernähmaschine stammt vom Ideengeber des Stücks aus dem Heimatmuseum. Auch die weitere Ausstattung ist stimmig bis ins Detail - mit Wählscheibentelefon, Schlaghosen, Mini-Dirndln und dem die 70er Jahre prägenden Hippie-Look.

    Eine besondere Leistung zeigten die achtjährige Annika Fischer und der zehnjährige Jakob Obermeier als Kinder des Schneiderpaars. Ohne einen Anflug von Lampenfieber meisterten die beiden ihren Text und zeigten in ihrem souveränen Spiel große Freude am Theaterspiel.

    Seitenhiebe auf den heruntergekommenen Pfarrhof in Gutenberg und auf Gäste im Publikum schufen einen lokalen Bezug, der neben viel Wortwitz und Situationskomik für heftiges Gelächter beim Premierenpublikum sorgte.

    Elisabeth Klein

    Restkarten gibt es noch für die Spieltermine am 27. April, 1., 4. und 11. Mai um 19.30 Uhr sowie am 3., 10. und 17. Mai um 20 Uhr. Die Karten sind vorab erhältlich bei Antonie Prestele, Telefon 08344/403, zwischen 16.30 und 19.30 Uhr.

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