Kahlschlag im Landschaftsschutzgebiet am Niedersonthofener See: Ein 140 Meter langes Feldgehölz am Seewiesenweg bei Oberdorf, als Biotop kartiert, ist ratzeputz abgeholzt worden.
Bürger sind empört. Der Waltenhofener Umweltbeauftragte und die Oberallgäuer Naturschutzbehörde bewerten die Fällung als widerrechtlich. Verantwortlich ist die Gemeinde Waltenhofen selbst: 'Da haben wir einen großen Fehler gemacht', bekennt Bürgermeister Eckhard Harscher und spricht von einem internen Kommunikationsproblem. Er verspricht: die Gemeinde mache den Schaden wieder gut, so weit es geht.
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In Oberdorf schlugen die Emotionen hoch. Christel Hunner, die im Seewiesenweg wohnt, hat sich an unsere Zeitung gewandt: 'Retten können wir’s nicht mehr', bedauert sie, verlangt aber gemeinsam mit anderen Bürgern Aufklärung. Umweltbeauftragter Helmut Fichtweiler kann ihren Zorn verstehen: 'Ich bin selber erschrocken, als ich das gesehen habe.'
Im Ort kursiert nun das Gerücht, die Gemeinde habe eine "Gefälligkeit" geleistet. Tatsächlich stand das Gehölz auf einer Fläche, die Gegenstand von Geschäften ist - zwischen der bisherigen Eigentümerin, der Gemeinde und einem Landwirt. Der will seinen Hof aus dem Ort aussiedeln. Das liege im allgemeinen Interesse, bestätigt Bürgermeister Harscher. Da sei "wohl der Eindruck entstanden, dass die Gemeinde dem künftigen Eigentümer einen Gefallen getan hat", sagt Harscher: "Das haben wir aber nicht."
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