Der Ferienclub Maierhöfen steht zum Verkauf. Das teilte der Betreiber, der in Bad Homburg ansässige, IG-Bau-nahe Verein "Gemeinnütziges Erholungswerk" (GEW), in einer Presseerklärung mit. Demnach sagte GEW-Geschäftsführer Dr. Bernd Schütt bei der Betriebsversammlung am vergangenen Donnerstag in Maierhöfen: "Die wirtschaftliche Vernunft gebietet es, für den gut funktionierenden Ferienclub einen potenten Käufer zu suchen." Laut der Pressemitteilung ist die schwierige Lage in der Baubranche mitverantwortlich für die finanziellen Probleme.
Das Gemeinnützige Erholungswerk macht mit der Einrichtung in Maierhöfen laut der Presseerklärung seit Jahren Verluste. Einerseits kämpft sie mit Schwierigkeiten, weil sich im Jahr 2006 die Bauarbeitgeber aus der Finanzierung zurückgezogen haben. Gleichzeitig sei aufgrund der wirtschaftlichen Lage die Nachfrage nach Urlaub im Allgäu zurückgegangen. Kunden des GEW sind in erster Linie Arbeitnehmer aus dem Baugewerbe.
In Maierhöfen wurden zwar erst vor acht Jahren sechs Millionen Euro investiert. Unter anderem entstand ein neues Spaßbad samt Wellnessbereich, das auch die Maierhöfener Bürger nutzen. Jetzt stehen allerdings neue Ausgaben an: Die 115 Bungalows müssen dringend saniert werden, so Geschäftsführer Bernd Schütt. "Die Finanzkraft des GEW ist damit überfordert." Schütt betont jedoch, dass Hotel, Erlebnisbad und Infrastruktur der Anlage in gutem Zustand seien.
Da die GEW eine gemeinnützige Einrichtung ist, kann sie nicht beliebig Kunden auf dem freien Markt werben, die Gästebetten müssen zum größten Teil mit Bauarbeitnehmern belegt werden. "Als gemeinnützige Einrichtung sind wir zum Spagat zwischen niedrigen Mietpreisen aus sozialen Gründen und hohen Investitionen gezwungen", erläutert der Geschäftsführer. Vom Ferienclub und dem Standort Maierhöfen sei er allerdings überzeugt und gehe deshalb davon aus, einen geeigneten Investor zu finden. "Wir schließen nicht, sondern wollen die Zukunft des Ferienclubs sichern", so Schütt. Bis zum Verkauf werde die Einrichtung mit den bestehenden Arbeitsplätzen weiter betrieben.
Der Maierhöfener Bürgermeister Martin Schwarz hat am Donnerstag vom geplanten Verkauf erfahren. Auch er glaubt an eine Zukunft des Ferienclubs - bedauert allerdings den Wechsel des Betreibers. "Wir haben mit dem GEW immer sehr gut zusammengearbeitet, es ist ein zuverlässiger Partner", so Schwarz auf Anfrage. Der Ferienclub hat für Maierhöfen unter touristischem Aspekt eine große Bedeutung: Von den 110000 Übernachtungen im Jahr fallen 80000 im Ferienclub an.
Steuerlich dagegen profitiert die Gemeinde nicht unmittelbar von der Einrichtung, da diese gemeinnützig ist. Allerdings sind einige Maierhöfener dort beschäftigt.
Martin Schwarz erinnert sich an eine Krise im Ferienclub in den Jahren 1996/97. "Damals war sogar eine Schließung im Gespräch." Die Geschäftsführung entschloss sich damals aber zu investieren. Der Maierhöfener Bürgermeister glaubt, dass es auch nach den aktuellen Problemen mit dem Ferienclub weitergehen wird.