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Kälber-Erzeuger wollen mehr Export

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Kälber-Erzeuger wollen mehr Export

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    Kempten/Lauben(bb). - Die 'Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu' strebt für ihre Sammelstelle auf dem Bühl in Kempten die Zulassung durch die Europäische Union (EU) an. Damit könnte die Interessenvertretung von 1120 Aufzuchtbetrieben aus der gesamten Region ihre Tiere selbst exportieren und einen höheren Absatz erzielen. Vor 15 Jahren ist die Kälberzuchtgemeinschaft Allgäu in Betzigau gegründet worden. '1987 waren wir mit den bestehenden Vermarktungs-Strukturen nicht zufrieden', erklärt Erster Vorsitzender Georg Abele (Lauben), warum es seinerzeit zur Gründung des Vereins gekommen ist. Damals waren die Allgäuer Kälberzüchter stark abhängig vom italienischen Markt, ohne auf die Preise groß Einfluss nehmen zu können.

    Heute 1120 Mitglieder Bereits 1984 hatte sich im Allgäu der 'Kreis kritischer Landwirte' gebildet um gegen die Milchkontingentierung aktiv zu werden. Aus dieser losen Vereinigung entstand dann drei Jahre später der wirtschaftliche Verein 'Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu'. 95 Mitglieder zählte die Verbindung am Anfang. Heute registriert die Gemeinschaft 1120 Mitglieder - und das, obwohl vergangenes Jahr 28 Betriebe aufgegeben haben. Gleichzeitig traten jedoch die Betreiber von 31 Höfen bei. Die Attraktivität der Kälberzuchtgemeinschaft kommt nicht von ungefähr. Der Verein hat es in der Vergangenheit geschafft, neue Verkaufsschienen zu entwickeln, im Inland und im Ausland, zum Beispiel weibliche Braunviehkälber nach Spanien zu exportieren. 1989 haben die Allgäuer Erzeuger mit dem bayerischen 'Vollmilchkalb-Programm' angefangen. Hauptabnehmer für dieses hochwertige Fleisch ist in der Region die Memminger Metzgerei Kleiber mit ihren Filialen. Seit 1999 läuft mit der Kemptener Lebensmittel-Kette Feneberg das Markenprogramm 'Prima Kalb': Feneberg garantiert dabei den Kunden die kontrollierte Erzeugung von Kälbern aus der Region. Für die einzelnen Betriebe bedeutet 'Prima Kalb' eine feste Kalkulationsgröße, da sich der Verein über mehrere Jahre Feneberg vertraglich als Abnehmer sichern konnte. Gleichzeitig besteht mit Feneberg auch das Markenprogramm 'Prima Rind', dem die Kälberzüchter ebenfalls zuliefern. Dies ist möglich, seit durch die Änderung des Marktstrukturgesetzes die Kälbererzeugern auch die Vermarktung von Jungrindern vornehmen dürfen.

    Thema Gentechnologie In Zukunft kommt die 'Kälberzuchtgemeinschaft Allgäu' wohl nicht am Thema 'Gentechnologie in der Landwirtschaft' vorbei, wie Abele vermutet. Bei der Internationalisierung des Futtermittelmarktes sei es für den einzelnen Bauern heute schon kaum noch zu erkennen, wo überall genveränderte Zutaten drin sind, so der 55-jährige Landwirt. Den BSE-Schock vom November 2000 haben die Allgäuer Kälberzüchter inzwischen verwunden. Allerdings sei der damalige Preisverfall noch lange nicht aufgeholt, wie Vorsitzender Abele sagt.

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