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Jungturnerin Selina Slapnig aus Goßholz bei den Bayerischen Meisterschaften

Porträt

Jungturnerin Selina Slapnig aus Goßholz bei den Bayerischen Meisterschaften

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    Jungturnerin Selina Slapnig aus Goßholz bei den Bayerischen Meisterschaften
    Jungturnerin Selina Slapnig aus Goßholz bei den Bayerischen Meisterschaften Foto: Matthias Becker

    Seit gut einer Woche hat Selina Slapnig nicht nur schulfrei, sondern auch turnfrei. 'Das ist ganz schön, aber irgendwann fehlt es mir dann doch', erzählt das Mädchen mit den langen dunkelblonden Haaren und lacht. Kein Wunder, die 14-Jährige aus Goßholz (Lindenberg) trainiert normalerweise dreimal die Woche. Seit sie sieben Jahre alt ist, steht sie regelmäßig auf dem Schwebebalken, übt Figuren am Boden, springt oder turnt am Stufenbarren.

    All das, was auch die internationalen Turnerinnen derzeit bei Olympia in London zeigen. Aufmerksam sitzt Selina so oft sie Zeit hat vor dem Fernseher, wenn die deutschen Turnerinnen auf der Matte oder dem Schwebebalken stehen. Gerade Elisabeth Seitz und Janine Berger sind ihre Vorbilder. 'Mit Janine war ich sogar schon einmal auf dem gleichen Wettkampf in Ulm', erinnert sie sich. Jetzt ist die 16-Jährige als eine der Jüngsten bei Olympia in London dabei. Selbst auch einmal dort dabei zu sein, das würde Selina gefallen. 'Aber wenn ich sehe, was manche Mädchen in meinem Alter schon können, glaube ich nicht, dass ich das schaffe.' Ihr Ziel ist die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Dieses Jahr hätte es schon beinahe geklappt. Sie hatte sich für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert und ist dort angetreten.

    'Aber ich hatte einen schlechten Tag', erinnert sich das schlanke Mädchen. Und so ist sie gerade noch unter den ersten Zehn gelandet.

    'Man muss viel Verschiedenes können', sagt Selina auf die Frage, was sie am Turnen fasziniert. Dass auch ihre Freundinnen dort sind und die Trainer Rainer und Matthias Eser und David Zodel sehr nett sind, sind weitere Gründe, warum Selina immer gern ins Training des TV Lindenberg geht. Auch wenn das Turnen manchmal zusammen mit der Schule ganz schön stressig werden kann – es ausfallen zu lassen, kommt für Selina nicht in Frage. 'Ich schwänze nie, außer ich bin krank.' Als 'schon ziemlich ehrgeizig' schätzt sie sich selbst ein.

    Auf die Frage, was denn ihr Lieblingsgerät ist, zögert Selina kurz. 'Ich mag den Schwebebalken ganz gern', sagt das Mädchen dann und fügt hinzu: 'Der Stufenbarren gefällt mir auch.' Es komme auch ein bisschen auf den Tag darauf an, was einen besser liegt. 'Der Sprung ist immer so schnell vorbei', findet sie. Vor allem Körperspannung, Kraft und Ausdauer muss man mitbringen, wenn man sich regelmäßig auf die Turngeräte schwingt. Andere Sportarten macht das Mädchen derzeit nicht. Dafür fehlt ihr einfach die Zeit. Doch das heißt nicht, dass sie nicht einige Ideen hätte. 'Fußball und Kickboxen würden mich schon interessierten interessieren', sagt sie.

    Zum Turnen gekommen ist Selina über ihre Mutter. 'Ich habe das Mutter-Kind-Turnen gemacht und da habe ich sie einfach mitgenommen', erzählt Mutter Manuela.

    Mitte August geht es dann für Selina und ihre Sportkolleginnen wieder an die Turngeräte. Nicht nur in Lindenberg, sondern auch in Südfrankreich. Für eine Woche fahren die Mädchen in die Lindenberger Partnerstadt Vallauris. Dort wird dann drei Stunden am Tag trainiert, die restliche Zeit geht es an den Strand oder die 35-köpfige Gruppe unternimmt Ausflüge. 'Es ist immer sehr anstrengend, bringt einen aber echt weiter', ist Selina überzeugt.

    Bis dahin schwingt sich Selina ab und zu auf das Trampolin, dreht sich im Rückwärts- und Vorwärtssalto, hüpft im Flickflack über den Rasen oder genießt den Sommer wie die meisten Jugendlichen – radelt mit dem Fahrrad an den Waldsee und geht schwimmen.

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