Von Andreas Ellinger Gilching/Kempten Eine ungewöhnliche Erklärung für ihre gute Platzierung beim süddeutschen Sportklettercup hat Melanie Bindhammer: 'Seit ich Mutter bin habe ich einfach weniger Zeit. Deshalb muss ich ich in der kurzen Zeit, die mir bleibt, eben wesentlich konsequenter trainieren als früher', erklärt die Duracherin. Dass sie bei dem Wettbewerb in Gilching allerdings auf dem zweiten Platz landete, überraschte sie dann doch.
Neben Melanie Bindhammer lieferten weitere Allgäuer bei dem auch als bayerische Meisterschaft zählenden Wettbewerb eine starke Leistung ab: So siegte der für die Kemptener Alpenvereinssektion startende Tobias Gartmann bei den Männern, die Memmingerin Ines Dull gewann bei der B-Jugend und Andreas Lind aus Günzach (Ostallgäu) gewann in der Altersklasse 1. Dazu kamen noch einige zweite Plätze: Der Kemptener Karl-Heinz Klingelhöfer sicherte sich diesen Rang in der Altersklasse 2; Florian Sackl (Sektion Allgäu Immenstadt) bei den Junioren.
Im Gegensatz zu diesen guten Platzierungen war der Sieg von Ines Dull keine Überraschung. Die Schülerin hatte schon vor wenigen Wochen bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Scheidegg (Westallgäu) bewiesen, wie gut sie in Form ist und trat in Gilching als Favoritin an. Obwohl sie eigentlich einen eher athletischen Kletterstil bevorzugt, kam Ines Dull mit den technisch anspruchsvollen Routen in der vergleichsweise flachen Wand gut zurecht. Nach den ansprechenden Leistungen in diesem Jahr will das Mitglied des deutschen Nationalkaders in der kommenden Saison auch international vorne mitmischen. 2006 fehlte ihr bei diesen Wettbewerben das nötige Quäntchen Glück, um auf den vorderen Plätzen zu landen. Das hatte Tobias Gartmann im Wettbewerb der Männer in Gilching. Sein Sieg war äußerst knapp. Gartmann konnte die Finalroute zwar bis zur Umlenkung klettern. Doch sein stärkster Konkurrent Stefan Danker ereichte ebenfalls den letzten Griff. Kurzzeitig lag ein Superfinale in der Luft. Doch Danker rutschte ab, konnte den Umlenkkarabiner nicht einhängen und landete so mit viel Pech auf dem zweiten Platz. Insgesamt nahmen 120 Sportkletterer teil.