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Jugendliche traktieren Rentner mit Fäusten

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Jugendliche traktieren Rentner mit Fäusten

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    Von Markus Raffler Lauben - Von zwei Jugendlichen grundlos zusammen geschlagen wurde laut Polizei gestern in den frühen Morgenstunden ein 65-jähriger Laubener. Der Rentner hatte die 17-jährigen Burschen um Ruhe gebeten, weil sie nahe seines Hauses lautstark gröhlten. Daraufhin wurde der Mann von beiden mit Fäusten traktiert. Die Polizei konnte das Duo wenig später stellen. Einer der Täter war mit 2,2 Promille derart alkoholisiert, dass er in Gewahrsam genommen werden musste. Der aktuelle Vorfall ist nicht die einzige Entgleisung alkoholisierter Jugendlicher in der Gemeinde: Immer wieder sorgten in den vergangenen Monaten unbekannte Rowdys für Unruhe in Lauben und Heising. Gegen 4.30 Uhr war es in der Höslestraße in Lauben zu der überraschenden Attacke gekommen. Der 65-jährige Zeitungszusteller war nach seiner morgendlichen Runde bereits zuhause angekommen, als er auf das lautstarke Gegröhle der beiden 17-Jährigen aufmerksam wurde. Doch anstatt seine Bitte um Ruhe zu befolgen, attackierten die Jugendlichen den Rentner ohne Vorwarnung mit Fäusten. Sie trafen den Mann dabei so schwer am Kopf, dass er mit einer Augenverletzung erst in der Kemptener Unfallklinik und später in der Uniklinik Ulm behandelt werden musste. Die sofort eingeleitete Fahndung der Kemptener Polizei führte schnell zum Erfolg: Nur wenig später konnten beide Täter gestellt werden. Der Alkotest ergab Werte von 0,8 sowie 2,2 Promille. 'Einen der Täter haben wir in Gewahrsam genommen, er war bis zum Mittag nicht ansprechbar', erläutert Hauptkommissar Karl-Heinz Schader. Beide Jugendlichen (sie sind Ersttäter) erwarte nun eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. 'Danach muss der Staatsanwalt entscheiden, ob ein Strafverfahren folgt oder nicht.'In den vergangenen Monaten hatten alkoholisierte Jugendliche in der Gemeinde immer wieder für Ärger gesorgt. So wurden AZ-Zustellerinnen in der Laubener Straße in Heising angepöbelt oder mit beschädigten Zeitungspaketen und versteckten Zeitungswagen konfrontiert. 'In den Nächten von Freitag auf Samstag gibt es regelmäßig Probleme. Ich mache darum nach Möglichkeit einen großen Bogen um bestimmte Bereiche', berichtet eine Zustellerin aus Heising. Einige der Jugendlichen, die sich zwischen 3 und 5 Uhr an einer Bushaltestelle in der Laubener Straße träfen, sind nach ihrer Beobachtung 'so betrunken, dass sie nicht mehr stehen können.'

    'Kleine Gruppe von Chaoten'Bürgermeister Berthold Ziegler beobachtet derlei Meldungen seit gut zwei Monaten mit 'wachsender Besorgnis'. Nach seinem Wissen ist eine 'kleine Gruppe von Chaoten' für die Entgleisungen verantwortlich - dazu zählten Sachbeschädigungen wie das Lädieren eines geparkten Pkw oder die Beschmutzung des Vorraums einer örtlichen Bank. 'Wir haben auch einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte', so Ziegler weiter. 'Doch selbst intensive Nachforschungen, beispielsweise in der Dietmannsrieder Schule, haben bislang nichts Verwertbares gebracht.' Ob auch der unbekannte Reifenstecher, der vor kurzem alle vier Pneus eines Wagens platt machte, in diesem Umfeld zu finden ist, sei offen. Für Ziegler ist es ein 'massives Anliegen', die Übeltäter zu ermitteln. 'Andernfalls wird das ganze Dorf unruhig.' Die Probleme der Zeitungszustellerin in der Laubener Straße seien ihm zwar neu. 'Dennoch werde ich die Polizei umgehend darum bitten, ein Auge darauf zu werfen.' Für Hauptkommissar Schader sind solche Vorfälle inzwischen Routine: 'Lauben ist kein Einzelfall. Leider kommt so etwas auch auf dem Land regelmäßig vor.' Einen direkten Zusammenhang sieht Schader zwischen der Lockerung der gesetzlichen Sperrzeiten und den Ausfallerscheinungen bei Jugendlichen. 'Die Zahl der Fälle hat seitdem eindeutig zugenommen.'

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