Kapellen des Bezirks IV stellen sich der Jury Festumzug am 2. Juli Friesenried/Ostallgäu (mhu). Die Musikkapelle Friesenried feiert das 80-jährige Bestehen und richtet aus diesem Anlass das 33. Bezirksmusikfest des Bezirkes IV Marktoberdorf des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) aus. Der Festakt findet am Sonntag 25. Juni statt; die Wertungsspiele beginnen am Freitag, 30. Juni und der große Festumzug beginnt am Sonntag, 2. Juli, um 13.30 Uhr (siehe auch 'Festprogramm').
Nach den Wirren des Ersten Weltkrieges wuchs in der Gemeinde Friesenried der Wunsch nach kulturellem Leben und so formierte sich eine Runde von neun Männern mit dem Vorsatz, sich musikalisch ausbilden zu lassen. Am 9. Februar 1921 so ist in der Chronik festgehalten wurde die Musikkapelle Friesenried 'geboren'. Durch die Einberufung zum Wehrdienst für den Zweiten Weltkrieg verkleinerte sich die Musiziergemeinschaft und verlor schließlich ihre Spielfähigkeit. Bis 1949 dauerte diese Zwangspause an, bevor Josef Stockmann begann, eine neue Kapelle zu formieren. Als Höhepunkt dieser Zeit ist die Weihe der neuen Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Josef im Jahre 1952 anzusehen, die von der Kapelle Friesenried würdig umrahmt wurde.
Im Herbst 1961 übernahm Anton Schindele die Leitung der Musikkapelle; als Vorstand stellten sich Ludwig Daufratshofer und als Kassier Josef Melder in den Dienst der Blasmusik. Ebenso erfolgte in diesem Jahr der Beitritt zum ASM.
In bodenständiger Tracht
Am 1. Mai 1962 erfüllte sich für die Musici ein lang gehegter Wunsch: Die Kapelle konnte sich erstmals in bodenständiger Allgäuer Tracht in der Öffentlichkeit präsentieren. 1965 stand die Teilnahme an der ersten Großveranstaltung an, als der Friesenrieder Schützenverein 'Diana' zu Fahnenweihe und Festzeltbetrieb einlud. Ein Jahr später nahm die Musikkapelle Friesenried erstmals beim Bezirksmusikfest des Bezirkes IV Marktoberdorf in Günzach teil und konnte sich einen 1. Rang erspielen. Zum 50-jährigen Gründungsjubiläum im Jahr 1972 bewarb sich die Musikkapelle Friesenried um die Ausrichtung des 10. Bezirksmusikfestes und konnte die stattliche Zahl von 32 Kapellen verzeichnen, die sich an den Wertungsspielen beteiligten.
Im Jahre 1977 übergab der langjährige Vorstand Ludwig Daufratshofer senior sein Amt an Franz Wörz, der diese Aufgabe bis 1990 wahrnahm. Ebenso wurde 1977 wiederum mit der Ausbildung von Jungmusikanten begonnen und von den 24 neuen Mitgliedern waren erstmals sieben Mädchen mit von der Partie. Nach der Eingliederung weiterer Musikanten erreichte die Stammkapelle 1988 die stattliche Anzahl von 60 aktiven Musikerinnen und Musikern. So bot die Kapelle beispielsweise auch ein imposantes Bild beim Festzug des alljährlich stattfindenden Tänzelfestes in Kaufbeuren, an dem sie sich seit 1965 ununterbrochen beteiligt.
Im Jahre 1990 gab Vorstand Franz Wörz nach 13-jähriger Tätigkeit sein Amt an Ludwig Daufratshofer junior ab, der bis heute die Geschicke der Kapelle führt. Im Rahmen dieser Jahresversammlung wurde auch die Anschaffung einer neuen Tracht, mit der sich die Kapelle am 1. Mai 1990 öffentlich präsentierte, beschlossen. Zwei Jahre später gab Anton Schindele nach 30 Jahren als Dirigent den Taktstock an seinen Stellvertreter Josef Julius weiter, der die Kapelle zwei Jahre leitete. Eigene Musikanten übernahmen kommissarisch diese Tätigkeit, bis mit Paul Roth aus Kaufbeuren ein neuer musikalischer Leiter gefunden wurde. Aus beruflichen Gründen zog jedoch auch dieser sich zurück und so kam 1995 der engagierte neue Dirigent Rudolf Hartmann aus Mauerstetten nach Friesenried, der die Kapelle bis heute leitet.
1996 begann die Gemeinde mit dem Umbau des Gasthauses 'Grüner Baum' zu einem Vereinshaus, in dem auch die Musikkapelle Friesenried ihren Platz fand. Neben der Musikkapelle bestehen seit zwei Jahren im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Friesenried die 'Mühlbachtaler Jungmusikanten', die dem Nachwuchs Gelegenheit zu Auftritten und musikalischer Ausbildung bieten.