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Josefi lässt Menschen strömen

Füssen

Josefi lässt Menschen strömen

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    Hätten Sie es gewusst? Der Namenstag des heiligen Josef (19.März) war bis 1968 in Bayern ein Feiertag. Nicht nur im Arbeitsjahr spielte Josefi als Stichtag für eine neue Anstellung eine wichtige Rolle. Auch dem Frühjahr wollte man einst mit Hilfe des Heiligen Beine machen: "Josef behände, macht dem Winter ein Ende", hieß es damals. Heute dagegen ist Josefi mit Vergnügen verbunden: Tausende aus Nah und Fern nutzten am Wochenende in Füssen die Gelegenheit zum ausgedehnten Bummel über den Josefimarkt und durch die auch sonntags geöffneten Geschäfte.

    "Wir sind am Josefimarkt immer in Füssen", verrät etwa Maria Tröber aus Vils. Und sie weiß genau, wo sie was kaufen möchte. In diesem Jahr falle der Frühjahrsputz größer aus, deshalb muss eine neue Flasche Orangenöl her: "Ein schonendes, altes Hausmittel mit einem herrlichen Duft". Mit ihrem Mann schlendert Maria Tröber über den Markt - und genießt das bunte Treiben.

    Rund 100 Fieranten haben am Fuß des Hohen Schlosses ihre Stände aufgebaut, seit Jahren in der gleichen Anordnung. Christine Deffner aus Laugna bei Augsburg verbringt an diesem Wochenende mit ihrem Mann wieder einen Kurzurlaub in Horn. "Wir kommen seit Jahren hierher und genießen die Atmosphäre in Füssen", erzählt sie und begutachtet einen Stand mit gusseisernen Pfannen. Als das Ehepaar merkt, dass der Händler aus Biberbach bei Augsburg stammt, müssen beide lachen.

    "Das sind zehn Kilometer von unserer Haustür weg, und wir müssen erst nach Füssen kommen, um so eine Pfanne zu kaufen."

    Viele nutzen den Markt, um gezielt ganz bestimmte Waren zu erhalten, die sonst schwer zu finden sind. Seien es Socken für die Stallarbeit oder die Wachsdecken für den Gartentisch. "Man findet einfach immer etwas und entdeckt Neues", freut sich Anita Werning aus Hopferau, die sich einen flotten Gemüseschäler kauft, "weil der einfach genial ist". Dazwischen schlendern Kinder mit großen Zuckerwattebäuschen, naschen gebrannte Mandeln oder sausen in den Fahrgeschäften durch die Luft.

    Obwohl der Himmel immer wieder ein paar Tropfen fallen lässt, ist die Stadt auch am verkaufsoffenen Sonntag voll. In den Geschäften geht es rund, auch die Freiluft-Autoschauen können sich nicht über fehlendes Interesse beklagen. Und wem das nicht reicht, der findet beim Ponyreiten am Brotmarkt oder dem üppigen Flohmarkt in der Luitpoldstraße weitere Attraktionen. (sr)

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