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Josef Reif ist der neue Direktor am Türkheimer Gymnasium

Gymnasium

Josef Reif ist der neue Direktor am Türkheimer Gymnasium

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    Josef Reif ist der neue Direktor am Türkheimer Gymnasium
    Josef Reif ist der neue Direktor am Türkheimer Gymnasium Foto: Manuela Antosch (Manuela Antosch)

    Eigentlich ist Josef Reif ein alter Hase am Türkheimer Joseph-Bernhart-Gymnasium (JBG). Er unterrichtet seit mehr als 20 Jahren an der Schule. Trotzdem ist für ihn nun Vieles neu. Denn jetzt ist er der Direktor und leitet damit eine Schule mit rund 850 Schülern und 70 Lehrern. 98 Fünftklässler kommen am Donnerstag neu ans Türkheimer Gymnasium. Einer davon ist Reifs ältester Sohn. Der 51-Jährige hat vier Kinder und geht deshalb auch immer 'mit Vatersicht' an seine Arbeit, sagt er.

    Einige Tage vor dem Beginn des neuen Schuljahres ist es in der Schule noch sehr ruhig. Für Reif gibt es allerdings eine Menge zu tun. Er muss die Lehrplanänderungen des Kultusministeriums für insgesamt elf Fächer an Fachbetreuer und Lehrer weitergeben. Er muss die beiden Eröffnungskonferenzen vorbereiten. Auch die fünften Klassen sind noch nicht eingeteilt. 'Überhaupt, dieser bürokratische Akt, den ein Schuljahresanfang mit sich bringt', sagt Reif, angefangen von der Hausordnung über die Raumverteilung bis hin zum Stundenplan. 'Gott sei Dank ist nicht alles neu für mich', sagt Reif. Schließlich ist sein beruflicher Werdegang geprägt vom JBG. Nach dem Staatsexamen kam er 1991 als Lehrer nach Türkheim, unterrichtet seitdem Französisch und Latein. Zehn Jahre lang war er Systembetreuer, 13 Jahre lang Stundenplaner.

    Vor zwei Jahren wurde er zum Stellvertreter von Folkhart Glaser, nach dessen Pensionierung jetzt zum Schulleiter ernannt.

    Ein 'kleines Manko' sei, dass er jetzt nicht mehr so viel unterrichten könne, sagt Reif. 'Das mache ich nämlich leidenschaftlich gerne.' In sein neues Amt hat er deshalb auch viele Ideen für die Pädagogik mitgebracht. Ihm gehe es darum, 'im viel kritisierten System G8 eigene Strukturen zu setzen, die das Arbeiten erleichtern'.

    Im neuen Schuljahr stehen am JBG einige Änderungen an:

    Doppelstunden So weit es geht, wird es am Türkheimer Gymnasium nur noch Doppelstunden geben. Reif erhofft sich dadurch 'mehr Beruhigung, mehr Konzentration und mehrere Möglichkeiten zum Üben und Wiederholen'. Die Neuerung ermögliche andere Formen des Unterrichtens, zum Beispiel Projekt-, Gruppen- oder Stillarbeit. 75 Prozent des Unterrichts – in allen Jahrgangsstufen – werden im neuen Schuljahr in Doppelstunden gehalten. Weil die Kinder weniger Fächer am Tag haben, werden die Ranzen leichter. 'Die Schüler werden weniger gestresst nach Hause kommen und das Gefühl haben, schon in der Schule geübt zu haben.'

    Außerdem sei das Doppelstundenmodell eine Art 'vorbereitende Maßnahme' für die 'Lernlandschaften', die bei der Sanierung entstehen sollen: Dann wird so umgebaut, dass die Klassenzimmer der Fünft- und Sechstklässler jeweils um eine Art Marktplatz gruppiert werden. Reif kündigt an, dass das Thema Doppelstunden in allen Elternabenden, Fachsitzungen und auch beim pädagogischen Tag der Lehrer angesprochen wird. Neben der pädagogisch-didaktischen haben die Doppelstunden auch noch ganz praktische Vorteile: Wenn während der Sanierung ein Teil der Klassenzimmer in Container ausgelagert wird, werden die Wege beim Stundenwechsel länger und so nur noch alle zwei Stunden nötig.

    Sanierung Im Frühjahr soll die Sanierung der Schule beginnen. Ihm sei wichtig, die Bauarbeiten nicht als Belastung zu empfinden, sagt Reif. Der Direktor ist sich sicher, dass die Schüler schon währenddessen davon profitieren können. Er denkt zum Beispiel daran, in der Oberstufe mehrere W- und P-Seminare anzubieten, die sich mit der Sanierung beschäftigen. Zum Beispiel, wie ein Blockheizkraftwerk funktioniert oder wie die Bauarbeiten möglichst gut nach außen und innen kommuniziert werden können. Reif wünscht sich auch einen Fotowettbewerb, der die einzelnen Bauphasen dokumentiert.

    Ganztagsbetreuung In der Ganztagsbetreuung soll es künftig mehr um individuelle Förderung als um Freizeitgestaltung gehen. Sie soll stärker in den Schulalltag integriert werden. Der Kreisjugendring hat dazu drei Fachkräfte eingestellt. Außerdem will Reif noch Tutoren aus dem Kreis der älteren Schüler finden. In der Ganztagsbetreuung werden von Montag bis Donnerstag 28 Schüler in zwei Gruppen am Nachmittag betreut.

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