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"Johnson & Johnson": Paul-Ehrlich-Institut weist auf schwere Nebenwirkungen hin

Auf diese Symptome soll man achten!

"Johnson & Johnson": Paul-Ehrlich-Institut weist auf schwere Nebenwirkungen hin

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    Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat am Montag im sogenannten "Rote-Hand-Brief" vor zwei schwerwiegenden Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffes von "Johnson & Johnson" gewarnt. (Impfung-Symbolbild)
    Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat am Montag im sogenannten "Rote-Hand-Brief" vor zwei schwerwiegenden Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffes von "Johnson & Johnson" gewarnt. (Impfung-Symbolbild) Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

    Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat am Montag im sogenannten "Rote-Hand-Brief" vor zwei schwerwiegenden Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffes von "Johnson & Johnson" gewarnt.

    Seltene Fälle des Kapillarlecksyndrom

    Nach Angaben des PEI ist es im Zusammenhang mit der Impfung von "Johnson & Johnson" in "sehr seltenen Fällen" zum Auftreten des Kapillarlecksyndroms gekommen. Die Fälle seien in den ersten Tagen nach der Impfung aufgetreten. Es habe auch "einige" Todesfälle gegeben. In mindestens einem Fall habe die Person bereits in der Vergangenheit das Kapillarlecksyndrom entwickelt, teilt das Institut. Personen, die das Kapillarlecksyndrom schon in der Vergangenheit entwickelt haben, dürfen nun nicht mehr mit "Johnson & Johnson" geimpft werden. 

    Was ist das "Kapillarlecksyndrom"?

    Das Kapillarlecksyndrom ist eine seltene, aber mitunter tödliche Erkrankung. Die Krankheit ist unter anderem durch akute Episoden von Ödemen (Wassereinlagerungen), die hauptsächlich Extremitäten betreffen und niedrigem Blutdruck charakterisiert. Laut dem PEI können Betroffene eine schnelle Schwellung der Arme und Beine zeigen. Auch plötzliche Gewichtszunahme und Schwächegefühl wegen niedrigen Blutdrucks sind Anzeichen. 

    Thrombosen 

    Nach der Impfung mit "Johnson & Johnson" habe man in "sehr seltenen Fällen", eine Kombination von Thrombosen und Thrombozytopenie bei den Geimpften beobachtet, so das PEI. In "einigen Fällen" sei das auch mit Blutungen einhergegangen. Bei dem Beobachtungen seien auch "schwerwiegende Fälle von Venenthrombosen an ungewöhnlichen Stellen" festgestellt worden. Es habe auch einen Todesfall gegeben. Die Fälle traten innerhalb der ersten drei Wochen nach der Impfung auf. Betroffen waren hauptsächlich Frauen unter 60 Jahren. Bei folgenden Symptomen sollen Geimpfte umgehend eine Arzt aufsuchen:

    • Kurzatmigkeit, 
    • Brustkorbschmerzen,
    • Beinschmerzen, 
    • Beinschwellungen,
    • anhaltende Bauchschmerzen,
    • Kopfschmerzen, 
    • Krampfanfälle, 
    • Veränderungen des geistigen Zustands oder verschwommenes Sehen, 
    • Hautblutungen nach einigen Tagen. 

    Guillain-Barré-Syndrom

    Laut Sat.1 gehen US-amerikanische Behörden davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen einer Impfung mit "Johnson & Johnson" und der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom (GBS) gibt. Demnach änderte die Arzneimittelbehörde FDA kürzlich ihren Warnhinweis. Durch die Erkrankung werden Muskeln geschwächt und es kann zu Lähmungen kommen. Zu den Symptomen gehören Schwäche oder Kribbeln in Körperteilen, Schwierigkeiten beim Gehen, der Blasenkontrolle oder Gesichtsbewegungen sowie die Unfähigkeit, die Augen zu bewegen. 

    Zusammenhang zwischen Impfungen und GBS fraglich

    Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie sieht einen kausalen Zusammenhang zwischen den Impfungen und dem Auftreten von GBS als nicht erwiesen an. Die Zahlen der Behörden erhobenen Zahlen würden keine besorgniserregende Erhöhung der GBS-Rate darstellen, kommentiert Prof. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN, einen Bericht der Us-Times, die von 100 Fälle von GBS in den USA berichtete. 95 der Betroffenen hätten demnach stationär aufgenommen werden müssen, einer verstarb. Derzeit gebe es auch "keinen Beleg für einen kausalen Zusammenhang", so Berlit. Er stuft das GBS-Risiko durch eine Impfung "nach heutigem Kentnissstand" als "sehr gering" ein. Beim Impfstoff von AstraZeneca ist das Guillain-Barré-Syndrom laut Sat.1 in den Warnhinweis mitaufgenommen worden. 

    Weitere Informationen: Rote-Hand-Brief des Paul-Ehrlich-InstitutsPressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

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