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Johanniter machen Rauswurf rückgängig

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Johanniter machen Rauswurf rückgängig

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    Johanniter machen Rauswurf rückgängig
    Johanniter machen Rauswurf rückgängig Foto: ralf lienert

    Von Sabine Beck|KemptenDie Johanniter-Unfall-Hilfe hat die fristlose Kündigung gegen ihre beiden langjährigen Führungskräfte Wolfgang Strahl und Sarah Spöttl zurück genommen. Auf Anfrage derAZbestätigten beide, dass es ein Telefonat mit Regionalvorstand Hubert Berger gegeben habe, in dem dieser sich entschuldigte. Strahl bekam zudem einen Anruf aus der Landeszentrale. Seine Kündigung war von dort ausgegangen. Da Strahl und Spöttl bisher jedoch noch nichts Schriftliches vorliege, wollen sie die Klage auf Wiedereinstellung vorerst aufrecht erhalten.

    Wie berichtet, war dem Leiter des Rettungs- und Fahrdiensts, Wolfgang Strahl, und der Ausbildungsleiterin Sarah Spöttl am 19. März fristlos gekündigt worden. Geschäftliche Unterlagen wurden aus den Büroräumen geschafft, die Innenrevision aus der Berliner Bundeszentrale wurde eingeschaltet und gegen beide Führungskräfte wurde ein Hausverbot verhängt. 'Unstimmigkeiten bezüglich organisatorischer Strukturen' gab der Verband als Grund für die fristlose Kündigung an.

    'In schwierige Lage gebracht'

    Doch die 'Vermutungen', über die Landesvorstand Andreas Hautmann auch im Nachhinein nicht sprechen möchte, 'erwiesen sich Gott sei Dank als unbegründet'. Sofort nach Bekanntgabe der Ergebnisse habe sich Regionalvorstand Berger bei Spöttl und Strahl entschuldigt. Und in einer Pressemitteilung der Johanniter heißt es: 'Berger bedauert sehr, dass durch sein Handeln die Mitarbeiter in eine schwierige Lage gebracht wurden.'

    Allerdings wirbt Hautmann auch um Verständnis: Angesichts der Informationen, die Berger gehabt habe, sei ihm gar nichts anderes übrig geblieben als schnell zu handeln. 'Als Hilfsorganisation bewegen wir uns da in einem sehr schwierigen Feld', meint der Landesvorstand. Umso erleichterter sei er nun, dass an den Vermutungen erwiesenermaßen nichts dran sei.

    Für die beiden Betroffenen dagegen ist die Sache nicht so leicht zu verdauen. Über eine Woche lang, sagt Strahl, habe man ihn und seine Kollegin im Regen stehen lassen 'und dann kommt aus heiterem Himmel dieser Anruf'. Auch für Spöttl ist es mit Bergers Entschuldigung nicht getan. Zumal sie heute noch nicht wisse, was man ihr vorgeworfen hat.

    'Eine große Enttäuschung'

    'Ich empfinde einfach nur eine große Enttäuschung über diese ganze Vorgehensweise', schildert Wolfgang Strahl seine momentane Gefühlslage. Vorstellungen dazu, wie es für ihn und seine Arbeit bei den Johannitern weitergehen soll, habe er noch nicht. Genau das will Landesvorstand Hautmann am kommenden Donnerstag mit Strahl und Spöttl in einem persönlichen Gespräch klären. Dabei wolle er Strahl auch die schriftliche Rücknahme der Kündigung übergeben. An Spöttl sei ein entsprechendes Schreiben bereits per Post verschickt worden.

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