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Jetzt ist alles einfach - Sprachkurs für Frauen in Immenstadt

Integration

Jetzt ist alles einfach - Sprachkurs für Frauen in Immenstadt

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    Jetzt ist alles einfach - Sprachkurs für Frauen in Immenstadt
    Jetzt ist alles einfach - Sprachkurs für Frauen in Immenstadt Foto: Bettina Buhl

    'Jetzt ist alles einfach', sagt Keriman Kaya und zeigt strahlend ihre Abschlussurkunde. Die Türkin ist vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen. Jetzt hat sie zusammen mit neun anderen Frauen aus der Türkei, Indien, China, Turkmenistan, Marokko, Pakistan, Thailand, Polen sowie der Ukraine erfolgreich den ersten Sprachkurs für Frauen in Immenstadt absolviert. 16 Monate lang hatten die Frauen 20 Stunden pro Woche Deutschunterricht im 'Treffpunkt für Integration durch Bildung (TIB)' in den Räumen der Moschee. Die Kursinhalte waren dabei speziell auf die Bedürfnisse der Migrantinnen ausgerichtet. So gehörten Themen wie Besuche beim Kinderarzt, in der Kita oder der Schule ebenso dazu, wie die Rolle der Frau in Deutschland.

    Die Kinder helfen

    Keriman Kayas Sohn geht in Immenstadt in den Kindergarten. Er soll zweisprachig aufwachsen, deshalb will seine Mutter auch zu Hause mit ihm Deutsch sprechen. 'Ich habe erst im Kurs Deutsch gelernt. Davor konnte ich kein Wort', erzählt sie. Sie will auf jeden Fall weiterhin die Sprache lernen. 'Mein Sohn hilft mir ganz sicher.'

    Endam Uyar geht es ähnlich. 'Meine zwei Kinder gehen in den Kindergarten und zur Schule. Sie können viel besser sprechen als ich.' Sie ist seit zehn Jahren in Deutschland, und arbeitet in einem Hotel in Oberstaufen. Auch aus beruflichen Gründen wollte die gebürtige Türkin Deutsch lernen. Ihre täglichen Besorgungen habe sie bereits vor dem Kurs alleine gemacht, aber verständlich machen konnte sie sich nur schlecht.

    'Jetzt ist es leichter. Das Wörterbuch ist trotzdem immer dabei.' Einen weiterführenden Sprachkurs will sie definitiv machen. Dann bleibe das Buch vielleicht öfter in der Handtasche.

    Yan Ye hat schon in ihrem Heimatland China einen Deutschkurs besucht. Der Sprachkurs in Immenstadt habe ihr weiter geholfen. 'Fertig bin ich aber noch nicht.' Denn wenn sie zusammen mit ihrem Mann ihr Haus renoviert hat, will die gelernte Krankenschwester in ihrer neuen Heimat wieder arbeiten gehen.

    'Dieser Kurs war für die Migrantinnen die erste Etappe auf einem langen Weg', sagt Astrid Keller, stellvertretende Leiterin der Kemptner Sprachenschule 'Lingua Viva', die den Kurs veranstaltet hat.

    Mit ihrem Abschluss haben die Teilnehmerinnen das 'B1-Niveau' des gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens erworben. 'Das bedeutet: ausreichende Kenntnisse. Die Frauen können sich also im Alltag zurechtfinden.'

    Mut gemacht, weiter zu lernen

    Heinz Möschel als Stellvertreter des Landrats und Thomas Wurmbäck, Zweiter Bürgermeister von Immenstadt, machen den Frauen Mut, weiter zu lernen. Sevdat Karakas, Projektleiter des TIB, ist stolz, dass er solche Kurse anbieten kann. In Immenstadt sei Deutschlands einzige Moschee mit einem Bildungszentrum. 'Viele wollen sich integrieren, haben aber nicht die Chance dazu. Deutsch lernen ist dabei sehr wichtig, denn ohne Sprache kommt man nicht weit.'

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