Vor einem Jahr öffnete das neue Ifen-Hotel seine Pforten. Inzwischen sind die ersten Probleme weitgehend behoben, und die Hotelbetreiber können am Feinschliff des Fünf-Sterne-Hauses arbeiten. Hoteldirektor Peter Hoeck Domig über Schwierigkeiten, künftige Herausforderungen und den Versuch, der langen Tradition des Hauses gerecht zu werden.
Vor einem Jahr wurde das komplett neu gebaute Ifen-Hotel eröffnet. Wie fällt rückblickend Ihr Fazit aus?
Peter Hoeck Domig: So eine Neueröffnung ist immer spannend. Das liegt in der Natur der Sache. Am Anfang muss man immer genau schauen, wo es hakt und wo Optimierungsbedarf herrscht. Aber jetzt haben wir das Gröbste überstanden. Die Buchungslage und die Gästezufriedenheit sind sehr gut.
Wann haben Sie das Gefühl gehabt, dass Sie die schwierige Anfangsphase hinter sich gelassen haben?
Hoeck Domig: Weihnachten und Silvester war natürlich die Feuerprobe für uns, weil wir das erste Mal das ganze Haus belegt hatten und die Ansprüche der Gäste an diesen besonderen Tagen natürlich sehr hoch sind. Als wir das hinter uns gelassen hatten, haben meine Frau und ich an einem der ersten ruhigen Abende eine Flasche Champagner aufgemacht.
Und auch die Mitarbeiter konnten dann erst mal zufrieden durchatmen.
Was waren die größten Schwierigkeiten?
Hoeck Domig: Ich finde es immer am schwierigsten, wenn elektronische Probleme auftreten, die man nicht mit eigenen Mitteln beheben kann. Dann muss man auf einen Techniker warten. Und wenn der aus Wien kommt, kann das dauern. Das ist oft nicht einfach, denn der Gast erwartet verständlicherweise, dass das Problem schnell behoben wird. Es gab schon immer wieder kleinere Havarien oder Ausfälle, aber so richtige Katastrophen gab es nicht.
Erreicht das Hotel die Zielgruppe, für die es gebaut wurde?
Hoeck Domig: Nahezu. Wir haben relativ junge Gäste mit einem Durchschnittsalter von unter 45 Jahren. Das lässt sich auch durch die moderne Gestaltung unseres Hauses erklären, das offensichtlich vor allem jung denkende Menschen anspricht. In Zukunft würden wir uns aber noch mehr internationale Gäste wünschen.
Vor der Wiedereröffnung gab es im Tal auch Kritik. Einige Hoteliers und Vermieter bereitete die Konkurrenz durch ein neues Luxushaus Sorgen?
Hoeck Domig: Ich denke, dass es uns weitgehend gelungen ist, die Vorurteile auszuräumen. Wir haben keine Fachkräfte abgeworben, sondern sogar Leute ins Tal geholt, die inzwischen in anderen Betrieben arbeiten. Auch der Vorwurf wir würden hier > betreiben, hat sich nicht bewahrheitet.
Die Leute haben gemerkt, dass wir mit unserem flexiblen Preissystem nach oben streben. Außerdem beziehen wir 80 Prozent der Speisen und Getränke im Rahmen unseres > von Lieferanten aus der Region und nicht von weiter her, wie viele befürchtet hatten.
Seit der Neueröffnung ist gerade mal ein Jahr vergangen, schon feiern Sie das 75-jährige Bestehen des Traditionshauses. Warum?
Hoeck Domig: Wir wollen uns bewusst an der Tradition des Ifen-Hotels orientieren. Das hat zum Teil mit persönlichem Interesse an der spannenden Geschichte des Hotels zu tun. Zum anderen wollen auch die Gäste alles über das Haus wissen und es beschäftigt sie sehr. Deswegen haben wir beschlossen, uns intensiv mit der Geschichte des Hauses zu beschäftigen.
Wenn Sie den Blick nach vorne richten: Welche Herausforderungen hält die Zukunft für Sie bereit?
Hoeck Domig: Im ersten Jahr geht es darum, das Hotel ans Laufen zu bringen. Jetzt bricht eine neue schwierige Phase an. Wir müssen weiter am Feinschliff arbeiten und in Kleinstarbeit versuchen, das schon Gute noch zu perfektionieren.