Am kommenden Dienstag öffnen die Schulen im Unterallgäu wieder ihre Pforten. An der Jenaplan-Schule Allgäu in Woringen wird der Unterricht allerdings nicht wieder aufgenommen. Der Träger, der Jenaplan-Schulverein, hat gegenüber der Regierung von Schwaben erklärt, dass der Betrieb eingestellt wird.
Dies teilte der Pressesprecher der Bezirksregierung Karl-Heinz Meyer auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Regierung hatte der Schule erst zum 1. August 2010 die endgültige Genehmigung erteilt, eine einzügige private Grundschule zu betreiben. Der Schulverein selbst wollte sich nicht zu den Gründen der Schließung äußern. Vorsitzende Else Shamel verwies auf ein >. Auch der zuständige Memminger Jurist Dr. Thomas Karg, der unter anderem als Fachanwalt für Insolvenzrecht tätig ist, wollte > geben. Aus Kreisen der Eltern von Kindern, die die Privatschule besucht hatten, war jedoch zu erfahren, dass vor allem finanzielle Gründe eine Rolle gespielt haben sollen.
Private Sponsoren
Ein Grund sei demnach gewesen, so der Vater eines ehemaligen Schülers, dass die Schülerzahl geringer wurde und es dementsprechend weniger Zuschüsse gegeben habe. Schon in der Gründungsphase sei das Risiko wegen der knappen Schülerzahl hoch gewesen, erklärte der Vater.
Finanziert hatte sich die Schule nach Informationen unserer Zeitung neben einer staatlichen Förderung nach dem Schulfinanzierungsgesetz, wonach der Personalaufwand erstattet wird, über das Schulgeld der Eltern und private Sponsoren.
Wie berichtet, hatte die Jenaplan-Schule im September 2008 ihren Betrieb nach viereinhalbjähriger Vorbereitung aufgenommen. Die Regierung hatte damals eine vorläufige Genehmigung erteilt. 17 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen fünf und zehn Jahren waren im umgebauten alten Kindergarten in Woringen in das Schuljahr gestartet.
Unterrichtet wurden die Erst- bis Viertklässler im Laufe der Zeit von zwei Lehrern, einer pädagogischen Fachkraft sowie einer Zusatzlehrerin, die sowohl Hochbegabte als auch schwächere Schüler gefördert hatte.
Nach Angaben von Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß sind die Eltern rechtzeitig über die Schließung informiert worden. Um die schulische Zukunft der 16 Schüler (Fuß: >) zu sichern, habe sich das staatliche Schulamt als Ansprechpartner empfohlen. >, so Fuß. Man habe je nach Einzelfall entschieden, welche Schule für den jeweiligen Schüler infrage kommt. >, sagte Fuß.
Einen Überblick über die Buben und Mädchen, die >, habe sie jedoch nicht. Ebenso nicht über Schüler aus anderen Schulbezirken wie dem Ostallgäu oder aus Baden-Württemberg, die ebenfalls die Woringer Einrichtung besucht hatten.
Nach Angaben von Woringens Rathauschef Volker Müller werden die Räume im alten Kindergarten im kommenden Schuljahr genutzt, um dort zwei Klassen der örtlichen Schule zu unterrichten, da das Schulgebäude derzeit saniert wird.