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Ist der Schilderwald in Füssen zu dicht?

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Ist der Schilderwald in Füssen zu dicht?

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    Studie: Viele Verkehrszeichen in Städten überflüssig Füssen (hs/se). Jedes dritte Verkehrszeichen in den Kernbereichen von Städten könnte entfernt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in Baden-Württemberg. Ob der Schilderwald auch in Füssen um die in der Studie genannten 30 bis 40 Prozent reduziert werden könnte, bezweifeln allerdings Vertreter der Stadt und der Polizei. Außerdem, so ihre Erfahrung, werden Verkehrszeichen meist von den Bürgern gefordert.

    Aufgrund der Studie hat das Verkehrsministerium in Baden-Württemberg eine Broschüre mit rund 40 entbehrlichen Verkehrszeichen erstellt. Darunter so prominenten wie "Stop" oder "Vorfahrt achten". Den Verkehrsexperten aus dem "Ländle" kommt es nämlich darauf an, in welchem Umfang diese Schilder stehen. Unnötig seien sie beispielsweise am Ende von verkehrsberuhigten Bereichen oder wenn eine Wartepflicht ohnehin erkennbar sei."So viel wie nötig, so wenig wie möglich" - nach diesem Grundsatz sollen Behörden und Polizei künftig bei der Beschilderung vorgehen. Ziele sind laut dem baden-württembergischen Ministerium eine leichter erfassbare Verkehrsregelung und eine dauerhafte Einsparung von Haushaltsmitteln. Schließlich hätten die Kommunen die Kosten fürs Aufstellen und den Unterhalt der Verkehrszeichen zu tragen."30 bis 40 Prozent weniger Verkehrsschilder - das ist sicher zu hoch gegriffen", meint Manfred Schweinberg, der im Rathaus für die Verkehrsfragen verantwortlich ist. In Füssen versuche man immer wieder bei Verkehrsschauen den Schilderwald auszuholzen, so Schweinberg: Vor knapp eineinhalb Jahren seien so beispielsweise 40 Verkehrszeichen entfernt worden. Gewünscht würden die Verkehrszeichen meist von den Bürgern: etwa Tempo 30- oder Halteverbots-Schilder. Das bestätigt auch Manfred Richter, der Chef der Polizeiinspektion Füssen: Wenn irgendwo ein neues Schild aufgestellt wird, dann stecke "in aller Regel" ein Bürgerwunsch dahinter. Die Behörden würden sich dagegen eher auf die Durchforstung des Schilderwaldes stürzen. Vorschläge zum Teil umgesetzt Allerdings dürfe man dies in einer Tourismus-Landschaft nicht übertreiben, warnt Richter: "Bei den vielen Ortsfremden in unserer Region muss man auf Gefahrenstellen deutlich hinweisen. Wer zieht sich den Hut an, wenn da kein Verkehrszeichen steht und dann ein Unfall passiert?" Andere Vorschläge aus Baden-Württemberg habe man im südlichen Ostallgäu zum größten Teil umgesetzt: Etwa die Forderung, innerorts nicht "50" eigens auszuflaggen. Auch Füssens Zweiter Bürgermeister Walter Ganseneder glaubt nicht, das massenhaft entbehrliche Verkehrszeichen in Füssen herumstehen. Er beurteile dieses Thema ohnehin etwas anders, so der frühere Füssener Polizei-Chef: "Man darf nicht vergessen, diese Schilder dienen der Sicherheit."

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