Diskussion nach Vortrag Nach Rolle von Frau und Jesus gefragt Buchloe (wol). Nach dem Islam-Vortrag von Professor Johannes Triebel (siehe weiteren Artikel auf dieser Seite) gab es eine lebhafte Diskussion, in der der Referent sowie Muslime Rede und Antwort standen.
Zu den Themen Christus und Dreifaltigkeit erläuterte Triebel, Jesus nehme im Islam eine sehr hervorgehobene Stellung ein, sei aber nicht Gottes Sohn, sondern ein Mensch . Denn im Islam sei absolut nichts mit Gott vergleichbar. Da auch die Dreifaltigkeit etwas vermenschlichendes an sich habe, finde sie im Islam keinen Platz.
Dass in Deutschland die Gefahr eines islamischen Staates lauert, glaubt Triebel angesichts von drei Millionen Muslimen und 77 Millionen Andersgläubigen in Deutschland nicht.
Zur Rolle der Frau erklärte der Dozent, dass das weiblich Geschlecht im Islam zwar nicht gleichberechtigt aber gleichwertig sei. Stadtrat Peter Hack warf ein, dass der Unterschied zu unserer Kultur dann nicht sehr groß sei, da hohe Ämter in der katholischen Kirche auch nur von Männern besetzt werden dürfen.
Weil im Islam schon der erste Tropfen Alkohol verboten ist, schütteteten viele Muslime den ersten Tropfen weg, um dann den Raki zu trinken, erzählte ein Zuhörer. Ein Muslim erläuterte daraufhin seine Philosophie: 'Mohammed verbietet Alkohol, aber ich denke, dass das meine Sache ist.'
Stadtpfarrer Reinhold Lappat lobte in seinen Grußworten, dass die Veranstaltung ein gutes Zeichen setzte, wo doch der Dialog in der Gesellschaft oftmals fehle. Auf türkisch begrüßte Regine Frick vom Arbeitskreis 'Eine Welt' die anwesenden Muslime. Die evangelische Pfarrerin Ute Neubauer dankte dem Referenten für die offenen und auch kritischen Worte. Auch von Seiten der muslimischen Zuhörer gab es Lob für Triebel: Er habe sehr objektiv über den Islam berichtet.