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Irsee ist zukünftig ohne eigenen Pfarrer

Pforzen

Irsee ist zukünftig ohne eigenen Pfarrer

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    Irsee ist zukünftig ohne eigenen Pfarrer
    Irsee ist zukünftig ohne eigenen Pfarrer Foto: adolf

    Die Gläubigen in der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen erleben momentan ein großes Stühle-rücken. Nachdem Pfarrer Walter Böhmer im Sommer vergangenen Jahres in Obergünzburg eine neue Stelle antrat, geht nun in Irsee im Juni Pfarrer Johann Wagner in den Ruhestand. Böhmers Nachfolger - Pfarrer Jan Wojcik - ist zwar schon da, wird aber nächstes Jahr eine neue Aufgabe annehmen. Dann soll Pfarrer Klaus Hellmich kommen (wir berichteten) und allein für die fünf Pfarrgemeinden zuständig sein.

    Das ist das Konzept, das Dr. Armin Ruf, Referent der Diözese Augsburg für Gemeindeentwicklung in der Region Kaufbeuren und Ostallgäu, vorstellte. Derzeit betreut Pfarrer Jan Wojcik die Pfarrgemeinden Ingenried, Pforzen, Rieden und Zellerberg. Der Pater hatte zuvor die Pfarreien Apfeldorf, Kinsau und Rott geleitet und war nach einer Auszeit im Sommer 2009 nach Pforzen gekommen.

    Dort trat er die Nachfolge von Pfarrer Böhmer an, der nach neun Jahren in Rieden und Pforzen nach Obergünzburg versetzt wurde. Ab September wird der Tätigkeitsbereich von Wojcik um die Pfarrei Irsee erweitert. Denn am 30. Juni geht dort Pfarrer Wagner in den Ruhestand - ihm soll kein eigener Pfarrer in der Gemeinde folgen.

    "Aufgrund der vom Bischof angenommenen Resignation von Herrn Pfarrer Wagner wird zum 1. September 2010 die Pfarreiengemeinschaft Irsee, Ingenried, Pforzen, Rieden und Zellerberg errichtet", erklärt Ruf. In der Zeit zwischen dem Weggang Wagners und der Bildung der neuen Pfarreiengemeinschaft soll ein "Aushilfspriester den Dienst in der Pfarrei Irsee übernehmen", so der Referent weiter. Wojcik wird nur eine Interimslösung sein, denn ab 1. September 2011 wird er von Pfarrer Klaus Hellmich abgelöst. Der könne nicht früher kommen, da er bis dahin noch als Regionaljugendseelsorger in Kempten verpflichtet sei. Pfarrer Wojcik werde dann eine neue Aufgabe in der Diözese erhalten, so Ruf.

    Kritik aus Irsee

    Der Sitz der neuen Pfarreiengemeinschaft soll in Pforzen sein, wobei die Pfarrbüros in Irsee und Zellerberg weiter bestehen bleiben. Doch die politische Gemeinde in Irsee ist von der Sache nicht angetan. "Wir wurden in die Entscheidungsfindung überhaupt nicht eingebunden", kritisiert Bürgermeister Andreas Lieb. Historisch sei es nicht zu begründen, dass die Gemeinde Irsee mit einem Kloster keinen eigenen Pfarrer bekomme oder nicht Sitz einer Pfarreiengemeinschaft werde. "Wir sind auf jeden Fall von dieser Lösung nicht begeistert", so der Bürgermeister.

    Bereits im April stellte Ruf das pastorale Konzept den Pfarrgemeinderäten der fünf Orte vor. Pforzens Bürgermeister Hermann Heiß hatte Bedenken geäußert - da nur noch ein Pfarrer vorgesehen ist, der von einem ehrenamtlichen Seelsorgeteam unterstützt wird. Weitere Kritik könnte Ruf in Irsee erhalten, wenn er am 20. Mai sein Konzept dort vorstellen will.

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