Es ist eine erschütternde Nachricht, die auf Facebook aktuell die Runde macht: Die Betreiberin eines Pferdehofes in Irsee im Ostallgäu hat auf der Social-Media-Plattform einen Beitrag geteilt, in dem sie beschreibt, dass das Pferd "Tari", das bei ihr im Stall steht, am Freitag von einem Messerangriff verletzt wurde. "Gestern war bei uns im Stall eine Messerattacke und Tari war Opfer dieser grausamen, feigen Tat", schreibt die Betreiberin des Pferdehofes:
Notoperation von Pferd "Tari" und Anteilnahme im Netz
Demnach musste das Pferd nach der Attacke drei Stunden lang notoperiert werden, bevor sein Zustand wieder stabil war. Weiterhin schreibt die Betreiberin, dass noch weitere Fälle bekannt seien, diese aber nicht öffentlich gestellt werden wollen. Sie fordert deshalb andere Stallbetreiber dazu auf, die Augen offen zu halten und die Ställe zu kontrollieren. Andere Facebook-Nutzer kommentierten den Beitrag mit großer Anteilnahme. "Das ist ja so unfassbar furchtbar", oder "Mir fehlen die Worte", ist da zu lesen. Doch es gibt auch Pferdebesitzer, denen der Vorfall Angst macht und die deswegen jetzt Kameras bei ihren eigenen Tieren installieren wollen: "Wir befestigen jetzt Kameras bei den unseren. Ich hab wirklich Angst", schreibt eine Nutzerin in den Kommentaren.
Polizei kann Messerangriff nicht zweifelsfrei bestätigen
Die Besitzerin des Hofes in Irsee hat den Angriff bei der Polizei angezeigt. Am Dienstag waren Polizisten auf dem Pferdehof, um sich ein Bild von dem Vorfall zu machen, erklärt Isabel Schreck, die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, gegenüber unserer Redaktion. Allerdings kann die Polizei demnach nicht zweifelsfrei bestätigen, dass es ein Messerangriff war, durch den das Pferd verletzt wurde. Ein Polizist hat sich die Spuren und den Arztbericht angeschaut, sagt Schreck. Aufgrund der Sachlage könne allerdings nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob sich das Tier selbst verletzt hat, oder ob es durch ein Messer verletzt wurde. Die Schnittverletzung könne theoretisch auch durch andere Dinge in dem Stall passiert sein.
Zweiter ähnlicher Fall in Oberostendorf
Die Polizei ermittelt nun und sucht in dem Fall nach Zeugen. Das erklärte auch die Besitzerin des Pferdehofes in Irsee gegenüber unserer Redaktion: "Es wird nun von der Polizei ermittelt, wir möchten dem Täter aber nicht noch mehr Aufmerksamkeit schenken", sagte sie. Allerdings scheint die Polizei schon eine weitere Spur gefunden zu haben. Denn in Oberostendorf gab es einen zweiten ähnlich gelagerten Fall. Nach dem Aufruf Post der Pferdebesitzerin aus Irsee hat sich bei der Polizei nämlich ein Pferdebesitzer aus Oberostendorf gemeldet und angegeben, dass bei ihm ebenfalls ein Tier verletzt wurde. Doch auch hier kann die Polizei noch nicht bestätigen, dass es sich um einen Angriff handelt. Das kann durch Fremdeinwirkung passiert sein, es kann aber auch im Stall passiert sein, sagt die Polizeisprecherin Isabel Schreck dazu. Der Fall in Oberostendorf wird von der Polizei noch genauer untersucht. Bei dem Pferd in Oberostendorf ist der Verletzungsgrad noch nicht klar. Das Pferd "Tari" aus Irsee ist laut der Polizei zwar aktuell noch in einer Tierklinik, schwebt aber nicht mehr in Lebensgefahr.

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Angriffe auf Pferde gab es schon Anfang des Jahres im Allgäu
Dass Pferde im Allgäu von einem Unbekannten verletzt werden, ist schon vorgekommen: Anfang des Jahres gab es laut der Polizeisprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im Gebiet Buchloe drei Fälle dieser Art. In Jengen verletzte dort Jemand Pferde aktiv, sagte Schreck. Es könne jedoch keinen Zusammenhang zwischen diesen Angriffen und den aktuellen Vorfällen geben, weil das Verletzungsbild damals völlig anders dargestellt war, sagt die Sprecherin der Polizei. Also bleibt, bis die Ermittlungen der Polizei neue Erkenntnisse ans Licht bringen, momentan noch offen, ob ein Unbekannter im Allgäu mit einem Messer auf Pferde losgeht, oder nicht.