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Irsee diskutiert Projekt Dorfladen Allgäu

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Irsee diskutiert Projekt Dorfladen Allgäu

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    Markt Irsee - Lediglich zwei Themen standen bei der Gemeinderatssitzung in Irsee zu Debatte: Das Projekt 'Dorfladen Allgäu' und die Übernahme eines Pachtzuschusses für den Biomarkt. Auf reges Interesse bei den Irseer Bürgern stieß die Diskussion im Gemeinderat über einen möglichen neuen Dorfladen. 'In meiner Kindheit gab es sieben Lebensmittelläden. Jetzt haben wir bald gar nichts mehr', erklärte Bürgermeister Andreas Lieb. Er spielte darauf an, dass der Drogeriemarkt 'Schlecker' seine Filiale in Irsee schließt. Deshalb müsse Irsee jetzt die Initiative ergreifen. Ein Dorfladen sei die ideale Einkaufsmöglichkeit, wäre Kommunikationstreffpunkt und würde zugleich die Dorfkultur heben, so Lieb. Deshalb hatte der Bürgermeister Berater von der Initiative 'Dorfladen Allgäu' eingeladen. Irmgard Osterberger und Detlef Jarosch schilderten wie es zu den drei einzigen bestehenden Dorfläden im Allgäu - in Krugzell, Probstried und Niederrieden - , kam. Die Initiative habe die Möglichkeiten für die Dorfläden unter anderem durch Bürgerbefragungen ausgelotet, kalkuliert, die Läden geplant und helfe auch nach deren Einrichtung, erläuterte Jarosch. Die Dorfläden seien als Gesellschaften mit beschränkter Haftung (Gmb H) gegründet worden, die ein Geschäftsführer ehrenamtlich führe. Eine Gmb H bedarf einer Mindestkapitaleinlage, die bei den Dorfläden von den Bürgern und der Gemeinde erbracht worden seien. In den drei Gemeinden betrage die Einlage 50000 Euro, so Jarosch. Die Läden seien in einem Netzwerk, damit sie bessere Lieferkonditionen bekämen und in Logistik, Ausbildung oder Informationsaustausch kooperieren könnten. Ein großer Vorteil der Dorfläden sei außerdem die Direktvermarktung von Produkten aus den Orten oder der Umgebung und die Belebung der dörflichen Strukturen. Auch in Irsee könnte ein Dorfladen in dem Gebäude des jetzigen 'Schlecker'-Marktes funktionieren, erklärte Osterberger.

    Zahlreiche Fragen Die Gemeinderäte hatten viele Fragen zu dem möglichen Projekt, die insbesondere Organisationsstruktur, Finanzen und Wirtschaftlichkeit betrafen. Dazu konnten die beiden Vertreter der Initiative wenig konkrete Angaben machen, da noch keine Werte für Irsee vorlägen. Das Wesentliche sei aber die Beteiligung: Identifizierten sich die Bürger mit dem Projekt, so seien über 25 Prozent Kaufkraftbindung möglich, was für einen Dorfladen weit ausreichend sei, so Osterrieder. Der Gemeinderat will über das Projekt noch diskutieren, sich aber bald entscheiden. Des Weiteren diskutierte das Gremium die Übernahme eines Pacht-Zuschusses von 613,55 Euro für den Biomarkt-Verein. Insbesondere Günther Oberweiler sprach sich dagegen aus, da der Verein nach der letztjährigen Anschubfinanzierung sich jetzt selbst zu tragen habe. Dagegen wandten sich Zweiter Bürgermeister Johann Foldenauer und Bertram Sellner, die den Biomarkt in Irsee als 'ein Stück Dorfkultur' und den Pachtzuschuss als angemessen sehen. 'Wir lassen auch andere Vereine nicht im Regen stehen', so Foldenauer. Mit neun zu zwei Stimmen wurde der Zuschuss bewilligt. In der Sitzung wurden Beschwerden über Falschparker am Oggenrieder Weiher und am Klostervorplatz laut. Wolfgang Bader monierte den schlechten Zustand der sanitären Anlagen an dem Weiher. Schließlich berichtete Lieb noch von einem 'Kuriosum': Angeblich veranstalten Unbekannte vom Kriegerdenkmal aus auf der Marktstraße in Richtung Eggenthal nachts Autorennen. Der Gemeinderat will diesen Punkten nachgehen. Aus dem Gemeinderat

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