Artikel: Investor hat neue Pläne für Union-Kino

19. Dezember 2006 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Aber noch nicht spruchreif - Kritik an Stadtverwaltung

Memmingen (cor). In Sachen Kino-Neubau in Memmingen gibt es erneut eine Wende: Der Vöhringer Kinobesitzer Roland Sailer hat seine Bauvoranfrage für ein neues Großkino auf dem Areal des Rex-Palastes und dem angrenzenden Weinsiegel zurückgezogen. Nun möchte er unter Umständen das Rex renovieren und am Standort des Union-Filmtheaters ein neues Kino bauen. Diese Pläne werde er aber erst mit der Familie Zeidler absprechen, die beide Kinos betreibt. Mit ihr zusammen will Sailer das Projekt realisieren.

'Die Stadtverwaltung will einfach nicht', sagt er mit Blick auf die zurückgezogene Bauvoranfrage für ein neues Kino am Rex-Standort. Denn für den Bau des Filmtheaters 'müssten wir für 700 000 bis 800 000 Euro Stellplätze ablösen, das ist indiskutabel', betont Sailer. 'Zum Vergleich: In Memmingen soll es pro sieben Kino-Sitzplätze einen Stellplatz geben. In Ulm pro 20 Sitzplätze.' Sein Neu-Ulmer Dietrich-Kino hat 2500 Sitz- und 670 Parkplätze, 'das habe ich akzeptiert, denn dort ist kein Bahnhof und kein Parkplatz. Aber im Memminger Zentrum gibt es Parkhäuser, es ist alles da.' Zudem koste ein Stellplatz hier 6200 Euro Ablöse, 'das ist mehr als in München oder in Ulm', klagt Sailer.

Konkurrenz im Nacken

Jetzt habe er eben neue Pläne für das Gelände am Union Filmtheater und den Rexpalast gemacht. Insgesamt acht Säle mit 1100 Plätzen sollen einmal entstehen. Ein renoviertes Rex und ein ganz neues Kino mit 'Topsälen'. 'Jede Leinwand ist größer als 40 Quadratmeter - selbst im kleinsten Saal mit 70 Plätzen.' Doch ob das Projekt realisiert wird, hänge auch von der Konkurrenz ab.

Denn der Memminger Stadtrat ebnete den Weg für ein Großkino in der Nähe des Autobahnkreuzes (wir berichteten). Entweder dort oder im Nachbarort Woringen - ebenfalls direkt an der A 7 gelegen, will Gerhard Breher, Geschäftsführer der Kemptener BM-Beteiligungs GmbH, investieren. 'Mit einem Kino in Woringen hätte ich kein Problem', sagt Sailer. Aber mit einem Konkurrenten am Rand der Stadt sei das Risiko viel größer. Noch gibt der Vöhringer die Hoffnung aber nicht auf: 'Vielleicht ist ja noch Licht am Horizont.'