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Investor dreht den Geldhahn zu

Pleite

Investor dreht den Geldhahn zu

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    Investor dreht den Geldhahn zu
    Investor dreht den Geldhahn zu Foto: Peter Steffen (dpa)

    Das Unternehmen Sunmachine ist zahlungsunfähig. Rund 90 Mitarbeiter des Herstellers von Miniblockheizkraftwerken erhielten die Kündigung. Der Hauptgesellschafter habe keine weiteren finanziellen Mittel mehr bereitstellt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Peter M. Hoffmann gestern gegenüber der AZ sagte.

    Das Unternehmen, das seine Produktion in Kaufbeuren und den Stammsitz in Wildpoldsried (Oberallgäu) jüngst in Kempten zusammengeführt hatte, befindet sich schon länger in Schwierigkeiten (wir berichteten). Der erst kürzlich eingesetzte Geschäftsführer Christoph Ostermann leitete eine Neuausrichtung ein, nachdem sich die Wachstumsprognosen seiner Vorgänger als Luftschlösser entpuppt hatten und die Produktion wegen technischer Probleme Ende 2009 praktisch zum Erliegen gekommen war. Zudem wollte das Unternehmen seine Produkte verbessern und Neuentwicklungen forcieren.

    "Dabei musste man durch eine Reihe von technischen Rückschlägen erkennen, dass die Entwicklungsdauer und die damit verbundenen Finanzmittel bei Weitem über den Annahmen liegen, die in der Vergangenheit getroffen wurden", so Hoffmann. Mit drastischen Folgen: Der Hauptgesellschafter teilte nach AZ-Informationen am 27. April mit, dass er aufgrund dieser Erkenntnisse und des erheblich erhöhten Geldbedarfs die Finanzierung stoppen werde.

    Nach der gestrigen Betriebsversammlung in Kempten äußerten sich Teile der Belegschaft teils bedrückt, teils deutlich verärgert. "Die Mitteilung des Hauptinvestors kam für uns völlig überraschend", sagte ein Mitarbeiter. Ein anderer Beschäftigter nahm kein Blatt vor den Mund: "Die frühere Geschäftsführung hat doch völlig an der Realität vorbei gehandelt.

    " Heute ist eine Betriebsversammlung am Nürnberger Entwicklungsstandort von Sunmachine geplant.

    Insolvenzverwalter Hoffmann sucht nun nach einem neuen Investor. Über die Perspektiven einer Fortführung des Betriebs konnte er gestern noch nichts sagen. Rund 15 Mitarbeiter verbleiben vorläufig im Unternehmen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Sunmachine hatte bereits Anfang des Jahres 40 Mitarbeiter entlassen, die meisten in der Kaufbeurer Produktion.

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