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Investitionen bringen Oberostendorf an die finanzielle Belastungsgrenze

Neuverschuldung

Investitionen bringen Oberostendorf an die finanzielle Belastungsgrenze

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    Investitionen bringen Oberostendorf an die finanzielle Belastungsgrenze
    Investitionen bringen Oberostendorf an die finanzielle Belastungsgrenze Foto: Jens Wolf (Zentralbild)

    Der Bau des Zentrums der Vereine dominierte schon im vergangenen Jahr den Oberostendorfer Haushalt. Doch 2012 bringt das Großprojekt die kleine Gemeinde finanziell hart an die Belastungsgrenze: Ausgaben von bis zu 1,3 Millionen Euro sind für das moderne Vereinsheim eingeplant, finanziert über ein Darlehen. Richtig Geld in die Hand nimmt Oberostendorf auch für das Gewerbegebiet 'Oberostendorf Nord' mit Entwicklungskosten von über 600 000 Euro. Mit einem Haushaltsvolumen von 3,91 Millionen Euro liegt der Etat damit fast um eine Million höher als im Jahr 2011. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde steigt um knapp 1000 Euro an – so hohe Verpflichtungen (2,26 Millionen Euro) hatte Oberostendorf zuletzt vor 14 Jahren.

    Dennoch steht das Zahlenwerk auf gesunden Füßen, meint Haushaltsexperte Christian Fischer, Geschäftsstellenleiter und Kämmerer der VG-Westendorf. Gewerbesteuereinnahmen und Einkommenssteuerbeteiligung steigen kontinuierlich – und die großzügige Anhebung der Investitionspauschale des Freistaats macht zusätzliche Gelder frei. Trotz der hohen Zinslast könne die Gemeinde in diesem Jahr aus eigener Kraft 450 000 Euro für Investitionen freimachen. Auch Bürgermeister Karl Fischer hatte vom 'schwierigsten Haushalt seit Jahren' gesprochen. Mit dem Millionen-Kredit am Hals habe Oberostendorf keinen finanziellen Spielraum mehr.

    Nicht nur Gemeinderat Josef Hefele warnte davor, bei künftigen Investitionen die Tilgung der Schulden nicht aus den Augen zu verlieren (vorgesehen ist ein jährlicher Abbau der Verbindlichkeiten um 200 000 Euro). Thomas Geiger geht das Schuldenmachen generell zu weit: Er verweigerte dem Haushalt als einziger seine Zustimmung. Fürsprecher fand die Schuldenpolitik in der Person des Zweiten Bürgermeisters Helmut Holzheu, der das Vereinsheim und das Gewerbegebiet als sinnvolle und notwendige Investition sieht. 'Mit dem Geld haben wir etwas für die Vereine geschaffen', betonte Anton Trautwein.

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