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Interessierte können ältere Menschen mit psychischen Problemen aufnehmen

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Interessierte können ältere Menschen mit psychischen Problemen aufnehmen

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    Gesucht: Pflegefamilien für Modellprojekt Kaufbeuren/Ostallgäu (mab). Pflegefamilien für ältere Menschen mit psychischen Problemen sucht derzeit das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren. In Frage kommt dafür, wer Interesse an diesem Thema, 'Herz und Verstand' und genügend Platz im Haus hat. Dafür gibt es bis zu 700 Euro pro Monat. Grundlage ist ein vom Freistaat bezuschusstes und wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt, mit dem alternative Lebensformen für ältere Menschen gefunden werden sollen.

    Vermittelt werden Senioren mit psychischen Problemen wie Depressionen oder auch Demenzerkrankungen in frühen Stadien. 'Wir suchen Familien, die bereit sind, solche Menschen gern aufzunehmen', so Petra Roeloffs, Sozialpädagogin am BKH Kaufbeuren.

    Sie ist schon seit vielen Jahren im Bereich psychiatrische Familienpflege tätig. Bislang wurden aber eher Jüngere mit psychischen Problemen dabei vermittelt - insgesamt elf Menschen haben auf diese Weise eine neue Heimat gefunden. Nun hat das BKH den Zuschlag für ein zunächst auf drei Jahre befristetes Modellprojekt erhalten, mit dem wissenschaftlich-objektiv nachgewiesen werden soll, dass eine derartige Familienpflege auch mit älteren Menschen möglich ist.

    'Geeignet sind Familien, die vielleicht Großeltern lange versorgt haben und sich mit diesem Thema auskennen', so Sabine Starkmann, ebenfalls Sozialpädagogin am BKH. Ebenso könnten Familien in Frage kommen, bei denen die Kinder nun aus dem Haus sind und 'die sich eine neue Aufgabe wünschen', erklärt auch Thomas Düll, Direktor der schwäbischen Bezirkskrankenhäuser. Grundsätzlich müsse natürlich gewährleistet sein, dass der Patient seine Zustimmung dazu gibt, in diese Familie zu ziehen.

    Des Weiteren schaut sich der Sozialdienst des BKH die Pflegefamilien in puncto Eignung genau an. Auch ist ausreichender Platz im Haus nötig: Das neue Familienmitglied muss ein eigenes Zimmer bekommen können. Wöchentlich schauen die Experten des BKH in der Anfangszeit vorbei, später zweiwöchentlich. 'Für Problemfälle sind Mitarbeiter aus dem Haus 24-Stunden rund um die Uhr erreichbar', ergänzt Dr. Albert Putzhammer, Ärztlicher Direktor des BKH.

    Werkleiter Düll stellte heraus, dass das BKH für seine innovativen Modellprojekte in Fachkreisen bekannt sei. So war auf der Grundlage eines anderen Modellprojektes vor Jahren bereits der so genannte Liaisondienst entstanden, bei dem ein Gerontopsychiater mit seinem Team vom BKH permanent am Kaufbeurer Klinikum arbeitet, weil es dort auf den Inneren Stationen zahlreiche ältere Patienten gibt, die oft auch psychische Probleme des Alters ausweisen. 'Dieser Liaisondienst ist ausdrücklich in den Gesetzestext der Gesundheitsreform miteingeflossen, Kaufbeuren ist explizit erwähnt', so Düll.

    iWer es sich im Raum Kaufbeuren vorstellen kann, einen älteren Menschen mit psychischen Problemen in seiner Familie aufzunehmen, kann sich bei Petra Roelofs unter (08341) 72-2190 oder Sabine Starkmann unter (08341) 72-2200 melden.

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