Das "Leuchtfeuer" von Kurt Gäble hört sich schon gut an - der Rhythmus reißt mit, die Einsätze klappen, die Dynamik passt. Trotzdem lässt Dirigent Georg Weihmayer noch einmal ab Takt 52 spielen - er ist am Feilen, will hier noch etwas mehr Spannung, da ein langes Crescendo besser eingeteilt. Schließlich wollen die gut 50 Musiker der Jugendkapelle Fuchstal mit diesem und anderen Werken glänzen: beim großen Festkonzert zum zehnjährigen Bestehen am Samstag, 2. Oktober.
Dem zwölfjährigen Jakob, derzeit Jüngster im Bunde, macht die Jugendkapelle richtig Spaß: "Das ist ein ganz anderer Klang", erzählt er begeistert. Und auch Norbert (17), sein Kollege am Bariton, meint: "Das macht viel mehr Spaß als nur alleine spielen." Das frühzeitige Miteinander in einem großen, gut besetzten Orchester war 2000 denn auch Grund für die Musikvereine Denklingen und Leeder, eine gemeinsame Jugendkapelle zu gründen, erzählt der Jugendleiter von Denklingen, Bernhard Linder. Im großen Verbund - 2002 kam noch der Musikverein Asch dazu - können ganz andere Stücke gespielt und Kontakte über das ganze Fuchstal hinweg geschlossen werden. Und auch die Stammkapellen, so Linder, sind durch die Jugendkapelle enger zusammengewachsen.
50 Mitglieder
Derzeit spielen 22 Jugendliche aus Denklingen, 16 aus Leeder und zwölf aus Asch in der Jugendkapelle, die wöchentlich im Musikerheim in Leeder probt. Die Jugendkapelle ist damit musikbundübergreifend, gehören die Kapellen doch teils dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) und teils dem Musikbund von Ober- und Niederbayern (MON) an.
Dasselbe gilt auch für ihre Dirigenten: Der Erste, Andreas Kößler, gehörte dem MON an, sein Nachfolger Christoph Wanka (2003 bis 2005) dem ASM. Der jetzige Dirigent Georg Weihmayer gehört wiederum zum MON. Er leitet die Jugendkapelle bei den zahlreichen Auftritten.
So etwa beim Dorffest in Denklingen, dem Sommerfest in Asch und den Marktsonntagen in Leeder, aber auch beim Standkonzert vergangenes Jahr in Kammerforst nahe Eisenach, wohin die Jugendkapelle einen Ausflug unternommen hatte. Die Jugendkapelle dort revanchiert sich heuer zum Jubiläum mit einem Gegenbesuch - und spielt beim Festkonzert auf.
Zumeist haben die Kinder zwei bis drei Jahre Unterricht, bevor sie in die Jugendkapelle kommen. Sie bleiben, bis sie 15, 16 Jahre alt sind, manche spielen gar bis 18 mit. Dann meist parallel in Stamm- und Jugendkapelle. Praktisch alle haben beim Wechsel in die Stammkapelle das bronzene, viele das silberne Leistungsabzeichen, so Linder. Die Kinder und Jugendlichen, freut sich Weihmayer, sind "von sich aus heiß auf Musik".
So nennt auch Querflötistin Vanessa (15) nicht die Ausflüge, sondern das "Jahreskonzert und die Wertungsspiele" als Höhepunkte der Kapelle.
Ersteres gibt es bereits seit 2000, bei Letzteren schnitten die Fuchstaler heuer in Lindenberg "mit ausgezeichnetem Erfolg" in der Unterstufe ab - unter anderem mit dem Pflichtstück "Leuchtfeuer".
Sternmarsch am Samstag, 2. Oktober, um 18 Uhr mit den Musikkapellen aus Denklingen, Asch und Leeder zur Fuchstalhalle. Dort beginnt um 19 Uhr das Festkonzert mit der Jugendkapelle Fuchstal und der Jugendkapelle Kammerforst, anschließend Unterhaltungsmusik.