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Integrierte Leitstelle klärt auf: Was passiert, wenn man den SOS-Knopf im Auto drückt?

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Integrierte Leitstelle klärt auf: Was passiert, wenn man den SOS-Knopf im Auto drückt?

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    Bei der Integrierten Leitstelle Allgäu landet täglich etwa ein eCall. (Symbolbild)
    Bei der Integrierten Leitstelle Allgäu landet täglich etwa ein eCall. (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

    In vielen, vor allem neuen Autos, ist ein SOS-Knopf verbaut. Vermutlich haben aber die wenigsten den sogenannten eCall, der seit April 2018 in allen Neufahrzeugen verbaut sein muss, schon einmal benutzt. Aber was passiert, wenn man den Knopf drückt? all-in.de hat bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Allgäu nachgefragt, wer am anderen Ende der Leitung den Hörer abnimmt, wie oft der eCall im Allgäu ausgelöst wird und ob er schon Leben gerettet hat.

    eCall kann automatisch und manuell ausgelöst werden

    "Der eCall ist zum einen automatisch und zum anderen auch manuell zu bedienen", erklärt Marco Arhelger, Leiter der ILS Allgäu. Der SOS-Knopf dient also zur manuellen Bedienung. Der eCall wird in manchen Fällen aber auch automatisch ausgelöst. Das Fahrzeug und dessen Crash-Sensoren stellen fest, dass es einen Unfall gegeben hat und die Airbags ausgelöst haben. Das System setzt dann einen automatischen Ruf ab und es wird ein Telefonat aufgebaut. Aktuell landet etwa ein eCall pro Tag in der ILS Allgäu. "Die Zahl der eCalls wird sicher in den nächsten Jahren steigen", erwartet Arhelger. Je nach Auto kommt der Anruf bei der ILS oder bei einer Servicezentrale eines Autoherstellers an. Neben dem Telefonat wird auch ein Datensatz an die ILS übertragen, aus dem wichtige Informationen zu dem Ereignis hervorgehen. "Die wichtigste Information für uns ist der Ort, wo sich das Fahrzeug befindet. Wir erkennen, wann das Ganze ausgelöst wurde. Wir wissen auch, wie viele Personen sich in dem Fahrzeug befinden. Wir bekommen die Fahrtrichtung, die Fahrzeugklasse und die Fahrzeugidentifizierungsnummer mitgeteilt", so Arhelger. Diese Informationen müssen dann im Telefonat nicht mehr erfragt werden, was Zeit spart.

    Fehlrufe durch eCall kommen "relativ häufig" vor

    "Es passiert relativ häufig, dass wir sogenannte Fehlrufe bekommen", erzählt der Leiter der ILS Allgäu. Wenn sich direkt jemand meldet und erklärt, dass es sich um ein Versehen handelte, passiert nichts. "Das wäre auch unser dringender Appell an diejenigen, die den Notruf versehentlich ausgelöst haben", so Arhelger. Sollte sich niemand melden, wird der Rettungsdienst und die Feuerwehr alarmiert. Wenn es sich um einen bewussten Missbrauch des Notrufs handelt, wird dem auch nachgegangen und eine Rechnung gestellt. Zudem erfolgt in der Regel dann auch eine Anzeige wegen Notrufmissbrauchs.

    Zeit bis zum Eintreffen der Hilfskräfte wird verkürzt

    "Ob der eCall am Ende tatsächlich auch im Allgäu schon Leben gerettet hat, das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen", sagt Arhelger. Aber er trage dazu bei, die Zeit bis zum Eintreffen der Hilfskräfte durchaus zu verkürzen. "Und von daher kann man davon ausgehen, dass er eCall leben rettet."

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