Scharfer Brief der Verwaltung an die Volksvertreter Oberstdorf (uw). Heftige Kritik am Oberstdorfer Marktgemeinderat übt die Verwaltungsspitze im Rathaus. In einem scharfen Brief müssen sich die Volksvertreter vor allem bei größeren Projekten zunehmend schleppendere und langwierige Entscheidungsprozesse vorhalten lassen. Folge seien teils nicht unerhebliche finanzielle Auswirkungen. Sieben Führungskräfte der Verwaltung haben das am Wochenende den Ratsmitgliedern zugeschickte Schreiben unterzeichnet: Hauptamtsleiter Carl-Martin Eß, sein Stellvertreter Thomas Kretschmer, Marktkämmerer Martin Schmalholz, Marktbaumeister Winfried Mürdter, Kurdirektor Michael Schmidl, sein Vize Peter Vogt sowie Sportamtsleiter Hans-Peter Jokschat. Als besonders hervorstechendes Beispiel führen sie die vielzähligen Beschlüsse zum Kurhaus auf, die sich teils sogar inhaltlich widersprechen würden. Mit Blick auf diese Defizite wird dem ab April amtierenden neuen Gemeinderat nahegelegt: Delegieren sie bitte Aufgaben nach unten, geben sie bitte ihren eigenen Fachausschüssen und der Verwaltung mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenz zurück.
Weiter sei der Informationsfluss in Fraktionen und Parteien so zu verbessern, dass alle Gemeinderatsmitglieder () über den aktuellen Stand der Themen () informiert sind. Zudem sollen sich die Gemeinderäte intensiver mit Beschlussvorschlägen und Tischvorlagen der Verwaltung befassen. Und sie sollten lieber die Verwaltung im Vorfeld befragen, statt ihr während Sitzungen zu misstrauen.