Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

In Notfällen künftig nur noch 112 wählen ?

Allgäu

In Notfällen künftig nur noch 112 wählen ?

    • |
    • |

    Ministerium will Rettungsnummer 19 222 streichen ­ Projektgruppe in Kempten Kempten/München (li). Wenn es nach dem Willen des Bayerischen Innenministeriums geht, gibt es künftig nur noch eine Notfallnummer. Und zwar die 112. Die Rettungsdienst-Nummer 19 222 hätte dann ausgedient. Doch die Zusammenlegung von Feuerwehr und Rettungsdienst würde nach Schätzung von Experten mindestens 80 Millionen Mark kosten. Unter der Leitung des Kemptener Abgeordneten Thomas Kreuzer beschäftigt sich derzeit eine siebenköpfige Projektgruppe der CSU-Landtagsfraktion mit den Plänen des Ministeriums.

    Die Gruppe besuchte jetzt die Rettungsleitstelle und die Feuerwehr-Einsatzzentrale in Kempten. Dabei stießen die Gäste aus München bei Kemptens Stadtdirektor Herbert Schiek auf offene Ohren. 'Wir Allgäuer haben schon 1975 ­ wenn auch vergeblich ­ für eine Zusammenlegung der beiden Leitstellen plädiert', so Schiek.

    So wurde 1978 schließlich die Rettungsleitstelle Kempten unter Führung von Franz Slepitschka ins Leben gerufen. Sie vernetzt 13 Rettungswachen sowie Berg- und Wasserwacht im Allgäu und am Bodensee.

    Die Leitstelle der Feuerwehr ist ebenfalls in Kempten zu Hause. Von dort aus koordinieren acht Mitarbeiter den Einsatz von rund 100 Allgäuer Feuerwehren und vier Werkswehren. Im vergangenen Jahr liefen dort mehr als 5000 Notrufe über die Telefonnummer 112 ein. 'Mit dem Alarm geht die Arbeit aber erst los', erklärte Feuerwehrmann Thomas Martin den Abgeordneten. Die Koordination von Mannschaft und Gerät sowie die Einsschaltung von Behörden, wie Umwelt- oder Wasserwirtschaftsamt, sei eine verantwortungsvolle Arbeit.

    Die CSU-Projektgruppe besuchte außerdem die Polizei-Inspektion in Kaufbeuren sowie die 'integrierte Leitstelle' der Stadt München, wo Berufsfeuerwehr und Rettung Hand in Hand arbeiten.

    Laut einer Studie weist die Rettungsdienstnummer 19 222 gravierende Nachteile auf: Aus Mobilfunknetzen ist sie beispielsweise nicht vorwahlfrei erreichbar und sie ist gebührenpflichtig. Kreuzer hofft, dass er sich in den nächsten Wochen mit den Spitzen von Feuerwehr und Rettungsdienst an einen Tisch setzen kann. Sollte es dabei zu einer Einigung kommen, könnte die einheitliche Rettungsnummer nach Kreuzers Meinung umgesetzt werden. Der Rat der Europäischen Union hat bereits 1991 die Einführung der europaweit einheitelichen '112' beschlossen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden