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In luftiger Höhe auf Korsika

Baumpfleger

In luftiger Höhe auf Korsika

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    In luftiger Höhe auf Korsika
    In luftiger Höhe auf Korsika Foto: privat

    Der Abenteurer steht Dominik Pemsl ins Gesicht geschrieben. Dabei ist das Abenteuer nur ein Nebeneffekt seines Berufes. Der 26-Jährige aus Hergensweiler hat ursprünglich Landschaftsbauer gelernt. Irgendwann sah er einen Baumpfleger durch die Wipfel steigen und dachte: "Cool, das will ich auch." Heute pflegt er 700 Jahre alte Maronenbäume - auch auf Korsika.

    Pemsl ist er selbständiger Baumpfleger und Forstunternehmer. Mit Baumbiologie, Standortkunde, Gehölzbestimmung und Baumschadenskunde kennt er sich genauso aus wie mit Baumpflege. Er besitzt die Fähigkeit, den Zustand eines Baumes einzuschätzen und die richtige Pflegemaßnahme zuzuordnen und auszuführen: den Baum zurückschneiden, Kronensicherung einbauen, Totholz entfernen - oder, wenn es sein muss, den Baum eben fällen.

    Seine Auftraggeber sind Städte, Kommunen, Privatleute oder Unternehmen. Er ist beruflich unterwegs von Lindau bis Helgoland, von Salzburg bis Dublin. Oder eben Korsika. Auf Korsika hat Pemsl in den vergangenen drei Jahren einen riesigen, 500 bis 700 Jahre alten Maronenbestand gepflegt. Der Baumbestand lag die vergangenen 50 bis 100 Jahre brach. Jetzt wird er von der französischen Regierung bezuschusst und soll wieder beerntet werden.

    "Früher war die Marone auf Korsika sozusagen der Brotbaum. Und sie sind auch heute noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im korsischen Hinterland gibt es nur Maronen und Schweine. Früher hieß es, ein Maronenbaum ernährt eine Familie", erklärt Pemsl den Grund für die teure Baumsanierung. "In Deutschland wäre der gesamte Baumbestand ein Naturdenkmal."

    Die Bäume, die sie pflegten, waren enorm: Bis zu 35 Meter hoch, mit knolligen Wurzeln und drei bis sechs Meter Durchmesser. "Es war wie eine Erstbesteigung. Wir sind nach der Seilklettertechnik geklettert, um die Rinde der Bäume nicht zu verletzen. Teilweise ging es weit hinauf in die Baumkronen", erzählt Pemsl. Sechsmal war er mit seinen Leuten jeweils für zwei Wochen auf Korsika. Rund 1000 Bäume haben sie in der Zeit gepflegt.

    Für manche der Bäume brauchten sie Stunden, für andere Tage. Manche waren schwer erreichbar. Denn man muss sich das Gebiet wie einen bergigen Urwald vorstellen. Mit Seilen, Motorsäge und Sprit mussten sie weite Fußmärsche machen, um die Baumbestände zu erreichen. (do)

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