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In Kempten tollen Araber und Isländer

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In Kempten tollen Araber und Isländer

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    Kempten (mr). - Für viele scheint alles Glück dieser Erde tatsächlich auf dem Rücken der Pferde zu liegen. Die professionellen, eleganten Vorführungen während der '2. Allgäuer Pferde Tage' in Kempten vermittelten einen Eindruck davon. Pferdefreunde konnten sich auch reichhaltige Informationen einholen, beispielsweise durch Fachvorträge oder Rasseportraits über Isländer, Haflinger und oder Vollblut-Araber. Natürlich verkauften Händler alles rund ums Pferd, vom Halfter bis zu Tropfen gegen Ekzeme, vom Rückenschoner aus Lammfell bis hin zur edlen Pferdekutsche. Mit der Resonanz, vor allem am Freitag und Samstag, waren allerdings einige Geschäftsleute nicht ganz zufrieden. Das Wetter sei wohl zu schön gewesen, war ihre Begründung.

    Viele Streicheleinheiten Dass die meisten Reitstunden auf dem Rücken der Pferde beginnen und enden, ist für Silvia Mathoi (Roßhaupten) oder Ralf Heil (Rot an der Rot) ein Unding. Beide führten vor, wie man nach der Parelli-Methode erst einmal am Boden das Vertrauen des Pferdesgewinnt. Spielerisch, zuerst am Seil und natürlich mit viel Streicheleinheiten. Beifall erhielten Mathoi und ihre Schülerinnen, als sie die Pferde trotz des angeborenen Fluchtverhaltens widerstandslos in den Pferdetransporter dirigierten. Die 18-jährige Julia aus Schlehdorf (Kochelsee) reiste nach Kempten, um Silvia Mathoi zu treffen und um ihr ein 'Feed-back' zu geben. Denn das in einem Kurs Gelernte hat die Gymnasiastin bei ihren beiden Pferden erfolgreich angewandt. Viel Applaus bekam Sandra de Jong vom Barockpferde-Trainingscenter Ehekirchen für ihre Vorführung: Das Pferd stieg hoch und erwies dann dem Publikum seine Reverenz. Begeistert aufgenommen wurde auch die kleine Springreitstunde des Buchenbergers Daniel Dassler mit seinem Pony: Er ist ehemaliger Europameister in dieser Disziplin. Allerdings, die Vierbeiner brauchen ganz schön viel Pflege, sagte die 14-jährige Jasmin Mayr aus Sulzberg. Dreimal am Tag schaut sie nach dem Rechten, füttert und striegelt ihre einjährige Warmblutstute 'Alina'. Seit früher Kindheit ist sie in Pferde vernarrt. Das Mädchen hat obendrein Glück: Fast neben ihrem Zuhause befindet sich ein Pferdestall für Selbstversorger. Auch Hufschmied Paul Gerstle wohnt in der Nähe. Er demonstrierte seine Handwerkskunst bei der Kemptener Pferdemesse.

    Unterm Sonnenschirm Franz Arnold und seine Frau Andrea aus Maierhöfen saßen gemütlich unter einem Sonnenschirm bei einer Tasse Kaffee. Sie erzählte: 'Mein Mann ist für acht Wildsäue zuständig, ich kümmere mich um vier Pferde und ein Fohlen.' Hobbymäßig betreibt das tierliebe Ehepaar einen Bauernhof: Drei Gelloway-Rinder, acht Ziegen, drei Hunde und ein Kater gehören zudem zur Tierschar dort. Für zwei Stunden, so Franz Arnold, habe man sich nach Kempten aufgemacht, um einige Dinge wie Fohlenhalfter und Pferdedecken zu ergänzen. Nebenan trank der 77-jährige Altbauer Franz Lingenheil aus Rudratshofen sein Bier. Zum 'Zeitvertreib' habe er die Pferdemesse angesteuert. Bis um das Jahr 1960 sei das Pferd nur Arbeitstier gewesen, weiß er aus Erfahrung. Ab dem dritten Lebensjahr hätten die Haflinger Fuhrwerke und Baumstämme gezogen. Heute sei das anders. Und was gefiel Lingenheil in Kempten besonders gut? 'Wie die Trainer ihre Pferde ohne Zügel mit Leichtigkeit fast nach Belieben lenken können, das ist schon fabelhaft.'

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